Vom visionären Regisseur des Oscar-prämierten Films „Parasite“, Bong Joon Ho, kommt „Mickey 17“, eine düstere Science-Fiction-Komödie mit Robert Pattinson in der Hauptrolle eines entbehrlichen Kolonisten, der sich einem einzigartigen existenziellen Dilemma gegenübersieht. Dieses neueste Werk des gefeierten südkoreanischen Filmemachers verbindet seinen charakteristischen Genre-Mix mit zeitgemäßem Sozialkommentar und bereitet die Bühne für ein ebenso faszinierendes wie zum Nachdenken anregendes Kinoerlebnis.
Die Handlung: Klonen, Kolonisierung und Konflikt
Angesiedelt im Jahr 2054, versetzt „Mickey 17“ die Zuschauer in eine Welt, in der die Menschheit versucht, den eisigen Planeten Niflheim zu kolonisieren. Um dieses Unterfangen zu erleichtern, erklärt sich Mickey Barnes bereit, ein „Expendable“ (Entbehrlicher) zu werden – ein Arbeiter, dessen Zweck es ist, gefährliche Missionen zu unternehmen, mit dem Wissen, dass er nach seinem Tod geklont und seine Erinnerungen wiederhergestellt werden. Dieser Prozess ermöglicht es der Kolonie, entscheidende Daten zu sammeln, ohne das Leben wertvolleren Personals zu gefährden.
Die Routine aus Tod und Wiedergeburt wird jedoch unterbrochen, als Mickey 17 eine gefährliche Begegnung mit den einheimischen Bewohnern des Planeten, den „Creepers“, unerwartet überlebt – nur um festzustellen, dass sein Ersatz, Mickey 18, bereits gedruckt wurde. Dieses beispiellose Ereignis, bekannt als „Multiples“ (Mehrlinge), stört die etablierte Ordnung und zwingt die beiden Mickeys, sich in einer komplexen und gefährlichen Situation innerhalb der Kolonie zurechtzufinden. Die Erzählung entfaltet sich, um nicht nur den unmittelbaren Konflikt zu untersuchen, der sich aus der Existenz zweier identischer Individuen ergibt, sondern auch die umfassendere politische und soziale Dynamik der menschlichen Siedlung und ihre Interaktionen mit den mysteriösen indigenen Lebensformen. Die Prämisse eines „wegwerfbaren“ Arbeiters wirft tiefgreifende Fragen nach dem Wert des Lebens in einer technologisch fortgeschrittenen Zukunft auf und deutet auf mögliche Kritik an Unternehmensstrukturen und der Ethik des wissenschaftlichen Fortschritts hin.
Starke Besetzung unter Bong Joon Hos Regie
„Mickey 17“ wartet mit einer talentierten Besetzung auf, wobei Robert Pattinson in der herausfordernden Doppelrolle des Mickey Barnes und seiner nachfolgenden Klone, Mickey 17 und Mickey 18, im Mittelpunkt steht. An seiner Seite spielt Naomi Ackie die Sicherheitsbeamtin Nasha Barridge, die eine romantische Verbindung zu Mickey entwickelt. Steven Yeun verkörpert Timo, einen Piloten und Freund von Mickey, während Toni Collette als Ylfa Marshall, die einflussreiche und kontrollierende Ehefrau des Expeditionsleiters, zu sehen ist. Mark Ruffalo vervollständigt die Hauptbesetzung als Kenneth Marshall, der ehrgeizige und tyrannische Leiter des Kolonisierungsprojekts auf Niflheim. Weitere bemerkenswerte Schauspieler, die zum Film beitragen, sind Patsy Ferran, Cameron Britton, Anamaria Vartolomei und Holliday Grainger.
Genre-Mix und Gesellschaftskritik
Der Film gehört hauptsächlich zum Genre der schwarzen Science-Fiction-Komödie, verwebt aber auch Elemente der Satire, zeichnet das Bild einer dystopischen Zukunft und integriert sogar eine subtile romantische Nebenhandlung sowie Aspekte einer scharfen politischen Satire. Diese Genremischung ist charakteristisch für Bong Joon Hos filmischen Stil, der für seine Fähigkeit bekannt ist, Genres zu vermischen, einen starken Fokus auf soziale und Klassendynamiken zu legen, schwarzen Humor einzusetzen und unerwartete Tonwechsel vorzunehmen. Er untergräbt gerne die Erwartungen des Publikums und schafft Erzählungen, die sowohl unterhaltsam als auch zum Nachdenken anregen. „Mickey 17“ spiegelt diese Elemente durch seine Kombination aus Science-Fiction, schwarzer Komödie und Gesellschaftssatire wider.
Technische Brillanz und überraschende Wendungen
Technisch wird der Film als hochwertig beschrieben, mit guten Effekten und einer herausragenden schauspielerischen Leistung von Pattinson in seiner Doppelrolle. Die Erzählung überrascht, indem sie sich von potenziellen Horror-Elementen hin zu einer ausgelassenen Komödie entwickelt.
