Arisa Kumagai präsentiert neue Werke in der Ausstellung „Heaven Stolen“ bei der Galerie Koyanagi

02.08.2025, 08:40
Arisa Kumagai, Say yes to me
Arisa Kumagai, Say yes to me, 2025, diptych. Photo: Hikari Okawara

TOKIO – Die Galerie Koyanagi präsentiert „Heaven Stolen“ („Der gestohlene Himmel“), eine Einzelausstellung mit neuen Werken der Künstlerin Arisa Kumagai. Es ist ihre vierte Ausstellung in der Galerie und umfasst sechs neue Gemälde und zehn Zeichnungen, die die Auseinandersetzung der Künstlerin mit persönlicher Geschichte, gesellschaftlichen Gegensätzen und der Natur des Glaubens fortsetzen.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf einen Ausdruck, der Personen beschreibt, die sich erst kurz vor ihrem Tod taufen lassen. Kumagai verbindet dieses Konzept mit der komplexen menschlichen Reaktion des Grolls gegenüber einem als opportunistisch empfundenen Glaubensakt und erkennt diese Spannung als Teil ihrer eigenen inneren Erfahrung an. Dieses Thema widersprüchlicher und doch untrennbarer Gefühle wie Liebe und Hass prägt die ausgestellten Werke.

Kumagais künstlerische Praxis ist bekannt für die Verwendung von Motiven aus ihrem persönlichen Leben – einschließlich Familienmitgliedern und deren Besitztümern –, um universelle Themen wie Reichtum und Armut, Leben und Tod zu erforschen. Ihre jüngsten Arbeiten zeugen von einem wachsenden Interesse an katholischer Ikonografie und japanischen Gebetsformen, die sie mit ihrer eigenen Dichtung verwebt.

Unter den neuen Werken befindet sich das Triptychon „It’s OK. It’s OK. It’s OK.“ („Es ist gut. Es ist gut. Es ist gut.“), das ein Paar abgetragener Kinderschuhe neben Blumen und religiösen Symbolen, darunter eine Marienstatue und ein Rosenkranz, darstellt. Die Arbeit thematisiert Kindesmissbrauch und ungelöste familiäre Traumata.

Ein weiteres bedeutendes Werk ist das Diptychon „Say yes to me“ („Sag ja zu mir“). Diese Arbeit stellt das Bild eines erlegten Hirsches in einem Fluss der Darstellung eines Mannes in einem Seidenhemd gegenüber. Das Muster des Hemdes enthält die Abbildung eines Gewehrlaufs, der auf den Hirsch im angrenzenden Bildfeld zielt. Das Werk kombiniert Motive des Heiligen und des Profanen und verweist zugleich auf die laufende Serie der Künstlerin, „Leisure Class“ („Die müßige Klasse“), die den Gebrauch von Luxusgütern als Statussymbole untersucht. Die Galerie merkt an, dass die Bildsprache als Anspielung auf anhaltende rassistische Spannungen interpretiert werden kann.

Begleitend zur Ausstellung veröffentlicht die Galerie Koyanagi „White Witch“ („Weiße Hexe“), eine limitierte Publikation mit Werken und Gedichten von Kumagai. Die Veröffentlichung enthält einen Text von Tomoko Yabumae vom Museum für Zeitgenössische Kunst Tokio.

Arisa Kumagai ist Absolventin der Universität für Kunst und Design Kyoto. Ihre Arbeit zeichnet sich durch hohe technische Präzision und einen dramatischen Umgang mit Licht und Schatten aus.

Die Ausstellung ist vom 23. August bis zum 11. Oktober 2025 in der Galerie Koyanagi im Koyanagi-Gebäude in Ginza, Tokio, zu sehen. Eine Vernissage in Anwesenheit der Künstlerin ist für den Abend des 23. August geplant.

Arisa Kumagai, Say yes to me
Arisa Kumagai, Say yes to me, 2025, diptych. Photo: Hikari Okawara

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