David Zwirner wird an der Frieze London und an der Art Basel Paris mit fokussierten Präsentationen neuer Werke, jüngerer Serien und historisch bedeutsamer Positionen aus dem Programm der Galerie teilnehmen. Der Londoner Stand rückt Skulptur, Malerei und Arbeiten auf Papier von Huma Bhabha, Chris Ofili, Oscar Murillo und Portia Zvavahera in den Mittelpunkt, ergänzt durch Arbeiten von Lucas Arruda und Wolfgang Tillmans. Parallel dazu zeigt der Londoner Galerieraum eine Einzelausstellung von Victor Man – die erste des Künstlers bei David Zwirner seit der Bekanntgabe seiner Vertretung.
Auf der Frieze London werden neu entstandene Skulpturen und Arbeiten auf Papier von Huma Bhabha in Bezug auf die jüngste institutionelle Sichtbarkeit ihres Werks präsentiert. Der Stand umfasst zudem neue Gemälde von Chris Ofili, Oscar Murillo und Portia Zvavahera sowie Arbeiten von Lucas Arruda und Wolfgang Tillmans. Zusammengenommen spannt die Auswahl den Bogen von materialbasierter Experimentierlust und skulpturalem Objekt über malerische Forschung bis hin zu bildkonstruierenden, fotografisch geprägten Verfahren – ein Querschnitt durch Methoden, die Form und Wahrnehmung in unterschiedlichen materiellen Sprachen verhandeln.
Eine große Londoner Ausstellung liefert den erweiterten institutionellen Rahmen: die Royal Academy of Arts zeigt Kerry James Marshall: The Histories, die bislang umfangreichste Werkschau der Gemälde des Künstlers außerhalb der Vereinigten Staaten. Im Anschluss ist die Stationierung im Kunsthaus Zürich sowie im Musée d’Art Moderne in Paris vorgesehen – eine transnationale Reiseroute, die den Fokus der Galerie auf museale Erzählungen unterstreicht.
In Paris präsentiert David Zwirner in seinem dortigen Galerieraum eine Ausstellung mit Werken von Gerhard Richter – die dritte des Künstlers bei der Galerie seit der Bekanntgabe seiner Vertretung. Gezeigt werden neue Arbeiten auf Papier zusammen mit mehreren unterschiedlichen malerischen Werkgruppen aus den 1990er- bis 2010er-Jahren, darunter Fotobilder, Abstrakte Bilder sowie reflektierende Glasinstallationen. Das Ensemble betont Variationen in Umfang, Maßstab und Technik und zeichnet zugleich eine anhaltende Untersuchung der Bildproduktion und -wahrnehmung über verschiedene Medien hinweg nach. Für den Eröffnungstag sind eine Pressevorbesichtigung und ein geführter Rundgang vorgesehen.
Die Richter-Ausstellung fällt in Paris mit einer großen Retrospektive in der Fondation Louis Vuitton zusammen, kuratiert von Nicholas Serota und Dieter Schwarz. Zusammengenommen bieten die Galeriepräsentation und die museale Schau komplementäre Perspektiven auf Richters Praxis: Die eine legt den Akzent auf serielle Verfahren und materiale Erkundungen im Galeriekontext, die andere entfaltet einen breiteren retrospektiven Bogen im musealen Rahmen.
Auf der Art Basel Paris zeigt David Zwirner zwei neue, großformatige dreiteilige Editionen von Richter—Wolken (rosa) (Clouds [Pink]) und Wolken (blau) (Clouds [Blue])—und führt damit die langjährige Auseinandersetzung des Künstlers mit Druck und Multiple fort. Editionen bilden seit 1965 – mit Hund (Dog), Richters erster Edition – einen durchgehenden Faden in seinem Œuvre. Die neuen Arbeiten gehen auf ein 1970 entstandenes Triptychon der Fotomalerei gleichen Titels und Formats zurück, das einen natürlich bewölkten Himmel zeigt; jenes Werk wiederum basierte auf einem Motiv aus dem fortlaufend erweiterten Archiv Atlas. Der Auftritt dieser Editionen auf der Messe verortet Richters iterative Bildarbeit auf einer öffentlichen Bühne, die Reproduktion, Übersetzung und Zirkulation von Motiven über Formate hinweg in den Vordergrund rückt.
Der Stand der Art Basel Paris umfasst außerdem bedeutende Arbeiten von Ruth Asawa, Marlene Dumas, On Kawara, Joan Mitchell und Bridget Riley. Diese generationenübergreifende Auswahl erweitert das Spektrum der Medien: gewebte Skulptur, figurative und abstrakte Malerei, datumsbasierte konzeptuelle Praxis sowie optische Untersuchungen werden in Nachbarschaft gebracht, ohne ihre Unterschiede einzuebnen. Die Gegenüberstellung soll Korrespondenzen entlang von Wiederholung, Serialität, Dauer und Prozess sichtbar machen und zugleich die jeweilige Methode im dichten Messeumfeld lesbar halten.
Stadtweit läuft in Paris ein Programm, das mit der Messe parallelisiert und Bezüge zu den Künstlerinnen und Künstlern der Galerie sowie ihren Zeitgenossen herstellt. Im Offsite-Programm der Art Basel Paris zeigt das Musée national Eugène-Delacroix After Delacroix von Nate Lowman – ein Projekt, das neue Arbeiten in ein Gespräch mit dem romantischen Meister setzt. Im Zentrum steht ein Ölbild, das Delacroix’ Palette zugleich als materielles Archiv und als Protokoll künstlerischer Entscheidungen liest. Umgeben wird es von Lichts Skulpturen aus handbedruckten T-Shirts, Farbdosen und anderen Ateliermaterialien, die kulturelle Fragmente in neue Zeichen überführen; ein in Form eines Autolufterfrischers gearbeitetes Gemälde referenziert eine Leinwand von Cecily Brown. Das Projekt versteht kunsthistorische Einflusslinien als aktives Material und verfolgt, wie sich Referenzen zwischen Generationen und Kontexten verschieben.
Mehrere Museen präsentieren Ausstellungen, die Themen der Messe aufgreifen. Das Musée national Picasso–Paris widmet Raymond Pettibon eine Schau mit rund siebzig Zeichnungen und einem Dutzend Fanzines, die ein zwischen Ironie und Unbehagen pendelndes grafisches Vokabular nachzeichnet. Im Musée d’Orsay beleuchtet Bridget Riley: Starting Point den prägenden Einfluss Georges Seurats auf Rileys Praxis; eine frühe Kopie von The Bridge at Courbevoie diente ihr als analytische Methode und Auslöser späterer Wahrnehmungsstudien. Ebenfalls zu sehen: Minimal in der Bourse de Commerce—Pinault Collection, eine Ausstellung zur Vielfalt minimalistischer Praktiken seit den 1960er-Jahren mit Werken von Dan Flavin, Felix Gonzalez-Torres, On Kawara, Bridget Riley, Robert Ryman, Richard Serra und Merrill Wagner u. a.
Zwischen London und Paris etablieren die Galeriepräsentationen und die parallelen institutionellen Programme Bezüge zwischen individuellen Praxen und größeren kunsthistorischen Strömungen. In London verweisen neue Arbeiten von Bhabha, Ofili, Murillo und Zvavahera—im Dialog mit Arruda und Tillmans—darauf, wie zeitgenössische Kunst die Grenzen von Form, Medium und Thema auslotet. In Paris rücken Richters neue Editionen und die Galerieausstellung Serialität, Reproduktion und den Status des Bildes in den Fokus, während stadtweite Museumsschauen Traditionslinien von Delacroix bis Seurat nachzeichnen und minimalistische Vermächtnisse untersuchen. Das Ergebnis ist ein vernetzter Blick auf die Gegenwartskunst: Editionen treten in Austausch mit Malerei, Archive nähren neue Serien, und Messestände finden ihr Echo in musealen Untersuchungen über die Stadt verteilt.
Daten (zur Orientierung gemäß den Unterlagen): Kerry James Marshall: The Histories in der Royal Academy of Arts ist bis zum 18. Januar 2026 zu sehen und reist anschließend weiter ins Kunsthaus Zürich sowie ins Musée d’Art Moderne, Paris. Die Gerhard-Richter-Ausstellung bei David Zwirner Paris umfasst eine Pressevorbesichtigung und einen Rundgang am Donnerstag, 16. Oktober, um 17:00 Uhr. Die Richter-Retrospektive in der Fondation Louis Vuitton läuft vom 17. Oktober 2025 bis zum 3. März 2026. Nate Lowmans After Delacroix im Musée national Eugène-Delacroix ist vom 22. Oktober bis 2. November 2025 zu sehen. Die Raymond-Pettibon-Ausstellung im Musée national Picasso–Paris läuft bis zum 1. März 2026. Minimal in der Bourse de Commerce ist bis zum 19. Januar 2026 zu sehen.