Netflix hat die Premiere von „Boots“ angekündigt, einer neuen 10-teiligen Dramedy-Serie, die eine frische Perspektive auf das United States Marine Corps wirft. Während Stanley Kubricks „Full Metal Jacket“ der wohl berühmteste Film über die Marines ist, wirft diese neue Serie einen zutiefst persönlichen Blick auf die prägende Zeit im Leben eines jungen Rekruten. „Boots“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der in dem verzweifelten Versuch, seine Identität neu zu definieren, bei einer der anspruchsvollsten Institutionen der Welt anheuert.
Seine Reise ist jedoch nicht nur ein Kampf gegen die Härten der militärischen Ausbildung, sondern auch eine innere Schlacht in einem Umfeld, in dem sein wahres Ich als Vergehen galt.
Worum geht es in „Boots“?
Die Serie, die ursprünglich unter dem Titel „The Corps“ entwickelt wurde, dreht sich um Cameron, einen schwulen und gemobbten Highschool-Schüler, der die impulsive Entscheidung trifft, zusammen mit seinem heterosexuellen besten Freund Ray den Marines beizutreten. Diese Wahl bringt ihn in eine gefährliche Lage, da die Geschichte in einer Zeit spielt, in der Homosexualität stark missbilligt wurde.
Die Handlung basiert auf dem Paradox eines Individuums, das in einem System, das darauf ausgelegt ist, seine Identität abzulehnen, nach Akzeptanz als „echter Mann“ sucht7. Diese Suche nach Männlichkeit in einem institutionell homophoben Umfeld schafft die Grundlage für eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Identität und den widersprüchlichen Definitionen von Männlichkeit. Die Erzählung ist keine Fiktion; sie ist von den Memoiren eines ehemaligen Marines inspiriert, was der gewagten Prämisse eine zusätzliche Ebene der Authentizität verleiht.
Der historische Schauplatz von „Boots“ ist von entscheidender Bedeutung und versetzt die Charaktere in eine Zeit intensiver institutioneller Feindseligkeit und öffentlicher Debatten über Homosexualität in den Streitkräften – ein direkter Vorläufer von Richtlinien wie „Don’t Ask, Don’t Tell“, die das folgende Jahrzehnt prägen sollten.
Die Gesichter des Zugs: Besetzung und Charaktere
Die Erzählung wird von einer talentierten Besetzung getragen, angeführt von Miles Heizer und Vera Farmiga.
Cameron Cope (gespielt von Miles Heizer): Beschrieben als „charmanter Verlierer“, ist Cameron ein gemobbter schwuler Teenager, der in einem chaotischen Zuhause mit einer narzisstischen Mutter lebt. Seine Entscheidung, sich zu verpflichten, ist ein verzweifelter Versuch, sich selbst zu einem „echten Mann“ zu formen. Heizer ist bekannt für seine Rollen als Alex Standall in „Tote Mädchen lügen nicht“ und Drew Holt in „Parenthood“. Die Besetzung von Heizer, einem offen schwulen Schauspieler, unterstreicht die queere Perspektive der Serie, die sich sowohl vor als auch hinter der Kamera erstreckt.
Barbara Cope (gespielt von Vera Farmiga): Camerons Mutter wird als „Chamäleon“ beschrieben, das immer vor den Konsequenzen seines Handelns flieht. Sie fühlt sich „entwurzelt“, als ihr Sohn geht, was darauf hindeutet, dass ihre eigene Identität eng mit seiner Anwesenheit verbunden ist. Farmiga ist eine gefeierte Schauspielerin, bekannt für ihre Emmy-nominierte Rolle als Norma Bates in „Bates Motel“ und ihre Oscar-Nominierung für „Up in the Air“. Ihre ikonische Darstellung einer komplexen Mutter in „Bates Motel“ passt zur Beschreibung von Barbara und deutet darauf hin, dass die Dynamik zwischen diesen beiden Schauspielern ein zentrales Element der Serie sein wird.
Ray McCaffey (gespielt von Liam Oh): Er ist Camerons loyaler bester Freund und der Sohn eines strengen Marines. Angetrieben von einem immensen Leistungsdruck, zwingt ihn die brutale Realität des Ausbildungslagers, seine eigene Identität und seine Zukunft zu hinterfragen.
Sergeant Sullivan (gespielt von Max Parker): Er ist der „vollendete Elite-Recon-Marine“, hochdekoriert für seine Tapferkeit, aber „von seiner Vergangenheit geplagt“. Er kämpft darum, sein eigenes Geheimnis zu bewahren und sieht in Cameron ein Spiegelbild seiner selbst. Die Beziehung zwischen Cameron und Sergeant Sullivan scheint der emotionale Kern der Serie zu sein
Von der Buchvorlage zum Bildschirm: Die Memoiren des „Pink Marine“
Die Serie ist direkt von den Memoiren The Pink Marine: One Boy’s Journey Through Boot Camp to Manhood des ehemaligen US-Marines Greg Cope White inspiriert. Das Buch schildert Whites eigene Erfahrungen als schwuler Mann bei den Marines. Whites Beteiligung als Autor und Produzent an der Serie deutet auf ein Engagement hin, die emotionale Wahrheit seiner Geschichte zu bewahren. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied: Die Memoiren berichten von seinen Erfahrungen in den späten 1970er Jahren, während die Netflix-Adaption den Schauplatz bewusst in eine spätere Zeit verlegt.
Die kreativen Köpfe hinter „Boots“
Andy Parker („Stadtgeschichten“, „Pantheon“) fungiert als Schöpfer, Showrunner und ausführender Produzent. Der legendäre Produzent Norman Lear ist über seine Firma Act III Productions ein wichtiger ausführender Produzent. Norman Lears Karriere basierte auf der Produktion von sozialkritischem Fernsehen, das kontroverse Themen mit Humor und Herz behandelte. Die Regie der ersten Folge übernimmt Peter Hoar („The Last of Us“, „It’s a Sin“). Die Serie ist eine Koproduktion von Sony Pictures Television und Act III Productions.
Startdatum
Die Premiere der 10-teiligen Serie ist für den 9. Oktober 2025 auf Netflix geplant.