„All the Sharks“ auf Netflix: Eine Mischung aus hochriskantem Wettbewerb und globaler Naturschutzmission

04.07.2025, 03:29
All the Sharks - Netflix
All the Sharks - Netflix

Eine neue Netflix-Serie, All the Sharks, definiert die Naturdokumentation neu, indem sie sie mit dem hochriskanten Drama eines Reality-Wettbewerbs verbindet. Die sechsteilige Serie begleitet vier Teams von „Hai-Fanatikern“ auf einer globalen Expedition, doch dies sind keine typischen Reality-Stars. Die Besetzung besteht aus anerkannten Wissenschaftlern, Forschern und Naturschützern, die dem Wettbewerb ein hohes Maß an wissenschaftlicher Autorität verleihen. Das einzigartige Format der Sendung verpackt atemberaubende Unterwasseraufnahmen und wichtige meereswissenschaftliche Erkenntnisse in einem rasanten Wettlauf und schafft so ein neues und überzeugendes Medium für eine dringende Umweltbotschaft.

Die globale Jagd

Das Prinzip des Wettbewerbs ist eine weltweite Schnitzeljagd: so viele verschiedene Haiarten wie möglich zu finden und zu fotografieren. Die Teams erhalten Punkte für jede dokumentierte Art, wobei ein Punktesystem Seltenheit stark begünstigt. Dies schafft einen Anreiz, nach schwer fassbaren und ökologisch wichtigen Kreaturen zu suchen, wie dem stark gefährdeten Großen Hammerhai und dem einzigartigen, am Boden lebenden Epaulettenhai, der dafür bekannt ist, auf seinen Flossen über Riffe zu „laufen“. Die sechsteilige Reise führt die Teams zu einer Vielzahl von Hotspots der marinen Artenvielfalt: den Malediven, den Galápagos-Inseln, den Bahamas, Südafrika, Japan und Australien. Jeder Ort birgt eigene Herausforderungen, von tückischen Strömungen bis hin zu schwierigen Tauchbedingungen, und bietet gleichzeitig Begegnungen mit verschiedenen Arten, von Tigerhaien bis zu den schlangenähnlichen Epaulettenhaien. Der Hauptpreis beträgt 50.000 US-Dollar, nicht zur persönlichen Bereicherung, sondern als Spende für die vom Gewinnerteam gewählte Meeresschutzorganisation, was die Kernmission der Sendung unterstreicht.

All the Sharks
All the Sharks

Die wissenschaftlichen Wettbewerber

Die Serie zeichnet sich durch eine Besetzung hochqualifizierter Experten aus, die den Wettbewerb mit strategischen, wissenschaftsbasierten Ansätzen angehen.

  • Das Team „Shark Docs“ besteht aus Dr. Chris Malinowski, einem Meeresbiologen mit Doktortitel von der Florida State University und Direktor für Forschung und Naturschutz am Ocean First Institute, und Brendan Talwar, einem Meeresfischereiökologen an der Scripps Institution of Oceanography und Mitglied der IUCN Shark Specialist Group. Ihre Strategie beruht auf akademischer Strenge, indem sie wissenschaftliche Veröffentlichungen und Daten analysieren, um die Standorte der Zielarten zu bestimmen.
  • Das Team „Landsharks“, ironischerweise so benannt, da beide Mitglieder aus dem amerikanischen Mittleren Westen stammen, besteht aus Rosie Moore und Randy Thomas. Moore, eine Geowissenschaftlerin von der Florida Atlantic University, ist auf die Nutzung von Geodaten-Technologie zur Untersuchung von Spitzenprädatoren und Mensch-Wildtier-Konflikten spezialisiert und fungiert als Managerin für Bürgerwissenschaft bei der International SeaKeepers Society. Thomas ist Wildtierbiologe bei der U.S. Air Force und ein Unterwasserfilmer, der mit einer Vielzahl von Arten arbeitet.
  • Die anderen Teams bestehen aus ebenso beeindruckenden Experten, darunter der Wildtier-Kameramann Dan Abbot, die Hai- und Rochenforscherin Aliah Banchik, die The FINstitute gründete, um jungen Wissenschaftlern praxisorientierte Lernmöglichkeiten zu bieten, und die Umweltschützerin MJ Algarra, Gründerin der gemeinnützigen Organisation Clean This Beach Up und ein Vorbild für Latinas in MINT-Fächern.

Der Heavy-Metal-Moderator

Durch den Wettbewerb führt Tom „The Blowfish“ Hird, ein Meeresbiologe, Autor und Wissenschaftskommunikator, der für seine unverwechselbare „Heavy-Metal-liebende“ Persönlichkeit bekannt ist. Mit umfassender Erfahrung bei Sendern wie der BBC, der Shark Week von Discovery und EarthxTV ist Hird mehr als nur ein Moderator; er ist ein fachkundiger Führer. Als qualifizierter PADI Divemaster und BSAC Dive Leader stellt er den Teams Herausforderungen und gibt Ratschläge, die auf seiner jahrelangen eigenen Feldforschung basieren, was der Serie sowohl wissenschaftliche Glaubwürdigkeit als auch eine energiegeladene Präsenz verleiht. Sein Weg in die Meeresbiologie wurde durch eine kindliche Angst vor Haien nach dem Film Der weiße Hai ausgelöst, eine Angst, die er in eine Besessenheit für das Verständnis des Ozeans kanalisierte.

Eine Mission zur Rettung der Haie

Im Kern ist All the Sharks eine Plattform für den Naturschutz. Die Serie zielt darauf ab, das hartnäckige „Monster“-Stereotyp von Haien abzubauen, eine Erzählung, die historisch die Schutzbemühungen untergraben hat. Teilnehmer und Moderator plädieren dafür, Angst durch Bildung in Faszination zu verwandeln. Die Sendung beleuchtet kritische Naturschutzthemen und betont, dass Überfischung die Hauptbedrohung für Haie und Rochen darstellt, wobei jährlich zig Millionen getötet werden. Sie wirft auch ein Licht auf die immense Artenvielfalt innerhalb dieser Tiergruppe, die über 500 Hai- und 600 Rochenarten umfasst, von denen die meisten nicht die riesigen Raubtiere der populären Vorstellung sind. Die Serie vertritt die Idee, dass ein lebender Hai mehr wert ist als ein toter, und fördert die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile gesunder Haipopulationen durch den Ökotourismus.

Hinter der Produktion

Die Serie wird von der Best Production Company produziert, mit den ausführenden Produzenten Kevin Bartel, Myke Clarkson, Devon Massyn und Chad Hammel. Die Produktionsfirma verfügt über nachgewiesene Expertise in diesem Genre und hat zuvor Shark Queens für das Sharkfest von Nat Geo Wild produziert. Dieser Hintergrund, einschließlich des eigenen Werdegangs des Vizepräsidenten Myke Clarkson vom Herpetologen zum Fernsehproduzenten, unterstreicht das Engagement der Produktion für wissenschaftliche Authentizität.

All the Sharks feierte am 4. Juli auf Netflix Premiere.

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