„La Palma“ ist eine limitierte Netflix-Serie mit Ingrid Bolsø Berdal, Anders Baasmo Christiansen und Thea Sofie Loch Næss in den Hauptrollen. Sie wurde von Martin Sundland, Lars Gudmestad und Harald Rosenløw-Eeg geschaffen.
Die norwegische Miniserie „La Palma“ auf Netflix erinnert uns daran, dass Katastrophen keine Feiertage kennen – selbst zu Weihnachten kann ein Vulkan ausbrechen. In dieser vierteiligen Produktion entdecken norwegische Wissenschaftler, dass der Vulkan auf La Palma kurz vor einem Ausbruch steht. In Kombination mit ungünstigen meteorologischen und seismischen Bedingungen entsteht das perfekte Szenario für einen Tsunami von enormem Ausmaß.
Die Serie reiht sich in die Tradition der Katastrophenfilme ein, die seit den 60er und 70er Jahren populär sind. Je größer und erschreckender die Bedrohung, desto besser – so scheint das Motto zu lauten. „La Palma“ folgt diesem Prinzip, allerdings mit einem deutlich norwegischen Einschlag: Die Wissenschaftler sind Norweger, die Touristen sind Norweger, und im Mittelpunkt steht eine Familie mit einer Ehe in der Krise.
Von Anfang an ist klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Die Serie versucht nicht, innovativ zu sein, sondern setzt auf bewährte Muster – sowohl in der Charakterentwicklung als auch im Handlungsverlauf. Dies macht die Erzählung vorhersehbar und teilweise langatmig. Der Zuschauer wartet im Grunde nur darauf, dass die angekündigte Katastrophe eintritt und die entsprechenden Bilder zu sehen sind.
Im Gegensatz zu Hollywood-Produktionen legt „La Palma“ weniger Wert auf spektakuläre Bilder oder übertriebenes Drama. Stattdessen konzentriert sich die Serie auf die Nähe zu den Charakteren und deren Psychologie. Allerdings gelingt es nicht ganz, die Figuren interessant genug zu gestalten oder wirklich fesselnde Konflikte zu entwickeln. Die Handlung kommt nur langsam in Gang und erreicht erst im zweiten Teil ihren eigentlichen Kern – die Katastrophe selbst.
„La Palma“ ist letztendlich eine weitere Katastrophenserie ohne besondere Originalität. Sie setzt auf eine kohärente, durchdachte und logische Erzählweise der Ereignisse, anstatt mit spektakulären Bildern zu beeindrucken. Für eine Serie, die sich um eine Katastrophe dreht, bleibt sie erstaunlich zurückhaltend – was möglicherweise nicht den Erwartungen des Publikums entspricht, das bei diesem Genre mehr Spektakel erwartet hätte.
Wo kann man „La Palma“ sehen?