Warum das norwegische Juwel „Pörni“, neu auf Netflix, der herzerwärmende Erfolg ist, den Sie jetzt brauchen

14.05.2025, 16:08
Pernille - Netflix
Pernille - Netflix

„Pörni“, in ihrem Heimatland Norwegen unter demselben Namen bekannt, ist keine brandneue Serie, da sie bereits 2021 auf norwegischen Bildschirmen Premiere feierte. Ihre kürzliche Aufnahme und wachsende Präsenz auf Netflix stellt diese von Kritikern gefeierte Serie jedoch einem weitaus größeren internationalen Publikum vor – und sie erweist sich als eine Entdeckung, die es wert ist, gefeiert zu werden. Die Serie verwebt meisterhaft lauthals komischen Humor mit tief berührendem Drama und fängt so das nachvollziehbare und oft chaotische Mosaik des Alltags ein. Diese feine Balance macht „Pörni“ zu einem herausragenden Angebot, einem frischen Wind, der von Authentizität geprägt ist.

Henriette Steenstrup ist ein Talent, das nicht nur die Protagonistin Pernille spielt, sondern auch als Schöpferin und Drehbuchautorin fungiert. Ihr vielschichtiges Engagement ist die treibende Kraft hinter dem unbestreitbaren Charme und der tiefen Authentizität der Serie. Sie erschafft eine Welt, die spezifisch in ihrem norwegischen Umfeld und universell in ihrer emotionalen Anziehungskraft ist.

„Pörni“ bietet ein erfrischendes Gegennarrativ zum oft dominanten Bild des skandinavischen Fernsehens, das international häufig mit den düsteren und melancholischen Tönen des „Nordic Noir“ assoziiert wird. Als Dramedy zeigt die Serie eine leichtere, stärker auf das Häusliche fokussierte, aber ebenso scharfsinnige Facette des regionalen Storytellings. Steenstrups eigene Erfahrung als angesehene Komikerin verleiht der Serie eine unverwechselbare Wärme und einen Witz, der die internationale Wahrnehmung dessen, was nordische Inhalte sein können, herausfordert und erweitert. Es ist eine lebendige Demonstration, dass skandinavische Kreativität weit über Krimi-Thriller hinausreicht – hinein in die nuancierten, humorvollen und gefühlvollen Realitäten des täglichen Lebens.

Ein Porträt moderner Mutterschaft und alltäglichen Heldentums

„Pörni“ ist eine intime Charakterstudie von Pernille Middlethon, gespielt mit fesselnder Subtilität von Henriette Steenstrup. Pernille ist eine alleinerziehende Mutter, die sich durch die turbulenten Gewässer des modernen Lebens navigiert. Von Beruf Sozialarbeiterin, sind ihre Tage von den Komplexitäten familiärer Dynamiken durchdrungen – sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause. Ihr Privatleben ist ein Wirbelwind: Sie zieht zwei Teenager-Töchter groß, Hanna (Vivild Falk Berg) und Sigrid (Ebba Jacobsen Öberg), kümmert sich um ihren alternden und etwas unkonventionellen Vater Ole Johan (Nils Ole Oftebro) und hat nach dem tragischen Tod ihrer Schwester auch die Verantwortung für ihren 15-jährigen Neffen Leo (Jon Ranes) übernommen.

Die Serie artikuliert ihr zentrales Thema wunderbar durch Pernilles Leitprinzip: ihr unerschütterliches, oft anstrengendes Engagement, „das Richtige für deine Lieben und für dich selbst zu tun. In dieser Reihenfolge.“ Dieser entscheidende Zusatz, „in dieser Reihenfolge“, spricht Bände über ihre inhärente Selbstlosigkeit – eine Eigenschaft, die gleichzeitig ihre größte Stärke und die Quelle vieler ihrer persönlichen Herausforderungen ist. Die Erzählung scheut nicht vor den unordentlichen Realitäten ihrer Beziehungen zurück: ihre Interaktionen mit einem „idiotischen Ex-Mann“, der nach Kopenhagen gezogen ist und weitgehend egozentrisch ist, und eine aufkeimende, komplizierte Verbindung mit dem Bezirksanwalt Bjørnar (Gunnar Eiriksson). Durch diese miteinander verwobenen Handlungsstränge bemüht sich „Pörni“, die komplexe Realität darzustellen, „eine vollständige Person in einem normalen, aber herausfordernden Leben zu sein.“

Pörnis Situation spiegelt eindrücklich den Druck wider, dem die „Sandwich-Generation“ ausgesetzt ist – jene, die zwischen den Anforderungen der Kindererziehung und der Pflege älterer Eltern gefangen sind. Ihre Last wird jedoch noch verstärkt; ihre berufliche Rolle als Sozialarbeiterin bedeutet, dass sie ständig in die Fürsorge involviert ist, sowohl privat als auch beruflich. Diese doppelte Existenz verwischt die Grenzen zwischen ihrem Arbeits- und Privatleben und schafft eine Figur, die fast ein Archetyp für Individuen ist, insbesondere Frauen, die mit vielfältigen Verantwortlichkeiten kämpfen. Ihre Arbeit ist nicht nur eine Kulisse, sondern eine integrale Erweiterung ihrer persönlichen Kämpfe und ihrer Empathie.

Darüber hinaus ist der Verlust von Pernilles Schwester und ihre anschließende Vormundschaft für Leo nicht nur ein Handlungskniff, um die Umstände der Serie einzuleiten; er fungiert als eine allgegenwärtige emotionale Unterströmung, die die Familiendynamik und Pernilles eigene innere Landschaft formt. Die Serie untersucht Trauer subtil nicht als eine distinkte Phase, die überwunden werden muss, sondern als einen integrierten und fortlaufenden Teil des Lebens. Dieser tiefgreifende Verlust beeinflusst Entscheidungen, färbt Beziehungen und wirkt sich auf Pernilles emotionale Verfügbarkeit aus, was der Erzählung eine Ebene von Realismus und Tiefe verleiht, die sie über die typischen Konventionen des Familiendramas hinaus bereichert.

Henriette Steenstrup: Die kreative Kraft hinter „Pörni“

Die Seele von „Pörni“ ist untrennbar mit Henriette Steenstrup verbunden. Ihr außergewöhnlicher Beitrag als Schöpferin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin ist eine seltene Leistung in der Fernsehproduktion und ein Beweis für ihre einzigartige Vision. Diese umfassende Beteiligung ermöglicht eine bemerkenswerte Konsistenz in Ton und Charakter, wodurch sich Pernilles Welt außergewöhnlich authentisch und tief persönlich anfühlt. Steenstrup ist in Norwegen eine bekannte Persönlichkeit, gefeiert für ihre Arbeit als Komikerin und ihre Rollen in anderen bemerkenswerten Produktionen wie der Netflix-Serie „Ragnarok“ und dem Film „Barn (internationaler Titel: Beware of Children)“. Ihre komödiantischen Sensibilitäten prägen zweifellos den unverwechselbaren Humor der Serie, der von einigen als „norwegischer Humor vom Feinsten“ beschrieben wird und sich gekonnt mit Momenten tiefen und aufrichtigen Dramas vermischt.

Die Authentizität der Serie wird durch die Enthüllung, dass sie „lose von Steenstrups eigenen Erfahrungen inspiriert“ ist, weiter vertieft. Diese persönliche Verbindung durchdringt die Erzählung mit einer Schicht gelebter Wahrheit und ermöglicht es dem Publikum, sich auf einer intimeren Ebene mit Pernilles Kämpfen und Triumphen zu verbinden. Steenstrups Hingabe an die Figur und die Geschichten, die sie darstellt, ist spürbar, vielleicht am besten zusammengefasst in ihren eigenen Worten bei der Entgegennahme einer Auszeichnung für die Serie.

Interessanterweise unterläuft Steenstrup auch Erwartungen, insbesondere beim Publikum, das sie hauptsächlich als Komikerin kennt. Wer erwartet, dass „Pörni“ eine reine Sitcom voller schneller Gags ist, wird möglicherweise enttäuscht. Die Serie offenbart jedoch schnell ein viel reicheres Geflecht und bietet ein „herzerwärmendes und emotionales“ Drama, das neben seinen humorvollen Momenten auch komplexes emotionales Terrain nachdenklich erkundet. Steenstrup nutzt meisterhaft ihr komödiantisches Timing und ihre scharfen Beobachtungsfähigkeiten nicht nur, um Lacher zu erzeugen, sondern um ernste Themen – wie Trauer, berufliches Burnout und die Herausforderungen der Alleinerziehung – mit einer leichten und menschlichen Note zu behandeln. Dieser nuancierte Ansatz macht schwierige Themen zugänglicher und die Charaktere nachvollziehbarer und kennzeichnet „Pörni“ als ein anspruchsvolles Beispiel moderner Dramedy.

Die Besetzung

Während Henriette Steenstrups Pernille zweifellos die Sonne ist, um die sich die Serie dreht, wird die Brillanz von „Pörni“ auch maßgeblich von ihrem starken Ensemble getragen. Jede Nebenfigur ist sorgfältig ausgearbeitet und wird von talentierten Schauspielern zum Leben erweckt, die ein glaubwürdiges und ansprechendes Ökosystem aus Familie und Gemeinschaft um Pernille bilden. Ihre Interaktionen liefern einen Großteil der komödiantischen Entlastung sowie der dramatischen Spannung der Serie und spiegeln die unordentliche und facettenreiche Natur realer Beziehungen wider.

Zu den Schlüsselfiguren in Pernilles chaotischer, aber liebevoller Welt gehören ihre beiden Töchter: die ältere Hanna, gespielt von Vivild Falk Berg, und die jüngere Sigrid, gespielt von Ebba Jacobsen Öberg. Ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und jugendlichen Kämpfe tragen wesentlich zur generationenübergreifenden Dynamik bei, die in der Serie untersucht wird. Nils Ole Oftebro spielt Ole Johan, Pernilles alternden Vater, dessen eigene „Teenager-Phase“ sowohl komische Momente als auch ergreifende Reflexionen über das Altern liefert. Jon Ranes verkörpert Leo, Pernilles Neffen, der unter Pernilles Obhut mit seiner eigenen Trauer und Jugend zu kämpfen hat. Gunnar Eiriksson spielt Bjørnar, den Bezirksanwalt und Pernilles zögerliches Liebesinteresse, der ihrem bereits vollen Leben eine Schicht romantischer Komplexität hinzufügt, während Jan Gunnar Røise Finn darstellt, den oft frustrierenden Ex-Mann. Diese Charaktere und viele andere, die in Pernilles Leben ein- und ausgehen, schaffen ein reiches Geflecht, das es der Serie ermöglicht, „die besonderen Denkweisen und Weltanschauungen dreier Generationen“ zu erforschen.

Die Stärke von „Pörni“ liegt in der Darstellung einer unvollkommen perfekten Familieneinheit. Die Charaktere haben Fehler, ihre Beziehungen sind oft angespannt und ihr Leben ist alles andere als idealisiert. Beschreibungen wie ein „idiotischer Ex-Mann“ oder ein Vater, der eine späte rebellische Phase durchlebt, und sogar Eingeständnisse des Publikums von „nervigen Kindern“ (obwohl viele sie liebenswert und nachvollziehbar finden), deuten auf eine bewusste Entscheidung hin, die Authentizität familiärer Unvollkommenheit anzunehmen. Genau diese Unordnung macht die Familieneinheit so glaubwürdig und ermöglicht es den Zuschauern, Spiegelungen ihres eigenen Lebens zu sehen. Die dargestellten Konflikte und Zuneigungen fühlen sich organisch an, anstatt für dramatische Effekte konstruiert zu sein, und ziehen das Publikum in eine Welt, die sich echt gelebt und tief menschlich anfühlt – eine Qualität, die in Zuschauerberichten häufig gelobt wird.

Vom Viaplay-Triumph zur globalen Netflix-Bühne: Das Phänomen „Pörni“

Bevor „Pörni“ das internationale Publikum auf Netflix fesselte, hatte es sich in seiner Heimat Norwegen bereits als bedeutender Erfolg etabliert. Die Serie wurde im Mai 2021 auf dem nordischen Streamingdienst Viaplay uraufgeführt und erlangte schnell breite Anerkennung. Bemerkenswerterweise brach sie innerhalb der ersten 24 Stunden nach ihrer Veröffentlichung auf Viaplay einen Zuschauerrekord – ein klarer Indikator für ihre unmittelbare Verbindung zu den norwegischen Zuschauern. Die lokale Presse feierte sie als „eine der besten norwegischen Serien der letzten Jahre“ und festigte damit ihren Status als Kritikerliebling. Dieser populäre und kritische Erfolg gipfelte 2022 in prestigeträchtigen Auszeichnungen bei den norwegischen Fernsehpreisen Gullruten, wo „Pörni“ als Beste Dramaserie gewann und Henriette Steenstrup den Preis als Beste Schauspielerin mit nach Hause nahm.

Der Weg von „Pörni“ auf die globale Bühne über Netflix war ein schrittweiser Prozess, der die komplexe Natur der internationalen Lizenzierung von Inhalten widerspiegelt. Die Staffeln 1-3 wurden ab etwa März 2024 in verschiedenen Gebieten auf Netflix verfügbar. Die Verfügbarkeit war jedoch nicht sofort universell; beispielsweise blieben diese ersten Staffeln in den USA auch nach ihrer Veröffentlichung auf Netflix in anderen Regionen für einen bestimmten Zeitraum auf Viaplay. Es wird erwartet, dass Netflix-Abonnenten in den USA ab dem 15. Mai 2025 Zugang zu den Staffeln 1-3 erhalten. Für die Zukunft hat sich Netflix die exklusiven globalen Rechte für die neueren Staffeln gesichert. Staffel 4 wurde am 8. August 2024 weltweit auf Netflix veröffentlicht, nach ihrem nordischen Debüt. Die mit Spannung erwartete Staffel 5 ist für den 15. Mai 2025 auf Netflix geplant.

Warum „Pörni“ eine Verbindung herstellt

Die Begeisterung für „Pörni“ reicht weit über ihre norwegischen Ursprünge hinaus und findet sowohl beim internationalen Publikum als auch bei Kritikern großen Anklang. In Norwegen war die Aufnahme von Anfang an überwältigend positiv, gekennzeichnet durch die bereits erwähnten Gullruten-Preise und die breite Anerkennung der Presse. Da die Serie durch Netflix weltweit zugänglicher geworden ist, wurde dieses positive Gefühl von einer wachsenden internationalen Fangemeinde bestätigt.

Zuschauerberichte heben häufig die tiefe Nachvollziehbarkeit der Serie hervor. Viele, insbesondere alleinerziehende Mütter und Frauen in den Vierzigern, haben eine tiefe Verbindung zu Pernilles Kämpfen und Triumphen zum Ausdruck gebracht und ihre Erfahrungen in ihrem eigenen Leben widergespiegelt gefunden. Henriette Steenstrups Beitrag, sowohl als Autorin als auch als Darstellerin, wird durchweg hoch gelobt. Kritiker preisen das „großartige Drehbuch“ und ihre „erstklassige“ Leistung und beschreiben die Serie oft als „mit großem Herzen gemacht“. Die feine Balance, die die Serie zwischen Humor, Drama und schonungslosem Realismus schafft, ist ein weiterer häufig gefeierter Aspekt, wobei die Zuschauer ihre Fähigkeit schätzen, „urkomisch, unbequem und herzzerreißend traurig“ zu sein – oft innerhalb einer einzigen 30-minütigen Episode.

Der internationale Erfolg von „Pörni“ spricht für die universelle Anziehungskraft spezifischer Authentizität. Obwohl die Serie unbestreitbar in ihrer norwegischen Kultur verwurzelt ist – ersichtlich in ihrem Setting, Humor und sozialen Nuancen wie der Darstellung des Kinderwohlfahrtssystems – sind ihre Kernthemen Familie, Liebe, Verlust, das Streben nach Gleichgewicht und der tägliche Trott der Elternschaft universell verständlich und tiefgreifend resonant. Positive internationale Kritiken bestätigen, dass das Publikum weltweit nach authentischen, charaktergetriebenen Erzählungen hungert. In diesem Zusammenhang schafft die Spezifität der Welt von „Pörni“ keine Barriere, sondern verstärkt die Verbindung und ermöglicht es den Zuschauern, sowohl den einzigartigen kulturellen Geschmack als auch die gemeinsamen menschlichen Erfahrungen zu schätzen.

Eine norwegische Vision mit globaler Reichweite

„Pörni“ hat sich zu einer Serie entwickelt, die mit ihrem Witz bezaubert, mit ihrer Ehrlichkeit bewegt und mit ihrer Darstellung des schönen Chaos menschlicher Existenz tief resoniert. Ihre Hauptstärken sind zahlreich: Henriette Steenstrups Beteiligung als Schöpferin, Autorin und Star bietet eine einzigartige und authentische Vision; die Erzählung zeichnet ein unnachgiebig reales, aber liebevolles Bild des Alltags; die meisterhafte Mischung aus Komödie und Drama navigiert komplexe Emotionen mit Anmut; und die Charaktere in all ihrer unvollkommenen Herrlichkeit sind zutiefst nachvollziehbar.

Wo man „Pörni“ sehen kann

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