„Armor“ ist ein Film mit Sylvester Stallone und Jason Patric in den Hauptrollen. Mit Josh Wiggins, Dash Mihok, und Erin Ownbey.
In einer Ära, in der Superhelden die Kinoleinwände dominieren und CGI-Spektakel an der Tagesordnung sind, wagt „Armor“ einen nostalgischen Blick zurück. Sylvester Stallone, einst unangefochtener König des Action-Genres, kehrt in einem Film zurück, der die Essenz der 80er-Jahre-Actionfilme einfangen möchte. Doch kann diese Zeitreise in der modernen Filmlandschaft bestehen?
Die Prämisse des Films ist so einfach wie klassisch: Zwei Männer, die einen Geldtransporter fahren, werden von einer bewaffneten Gruppe überfallen. Was auf den ersten Blick nach einem vielversprechenden Ausgangspunkt für explosive Action und nervenaufreibende Spannung klingt, entpuppt sich leider als eine eher fade Angelegenheit.
Regisseur [Name des Regisseurs] scheint sich zu sehr auf die Strahlkraft seines Hauptdarstellers zu verlassen. Stallone, der in den letzten Jahren in Filmen wie „Creed“ bewiesen hat, dass er durchaus zu nuancierten Darstellungen fähig ist, wirkt hier seltsam uninspiriert. Seine Präsenz allein reicht nicht aus, um über die dünne Handlung und die spärlichen Actionszenen hinwegzutäuschen.
Die Produktion des Films lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Wo die Actionfilme der 80er Jahre trotz begrenzter Mittel oft durch Kreativität und Einfallsreichtum glänzten, wirkt „Armor“ seltsam leblos. Die wenigen Actionsequenzen, die der Film bietet, entbehren jeglicher Innovation und verfehlen es, den Zuschauer zu fesseln.
Besonders enttäuschend ist der Mangel an Humor und Selbstironie. Die besten Actionfilme der Vergangenheit verstanden es, auch in den spannendsten Momenten für Lacher zu sorgen. „Armor“ nimmt sich dagegen viel zu ernst und verpasst damit die Chance, eine Brücke zwischen Nostalgie und modernem Filmemachen zu schlagen.
Im Vergleich zu zeitgenössischen Actionfilmen wie „John Wick“ oder „Mad Max: Fury Road“, die das Genre neu definiert und an die Grenzen des Möglichen getrieben haben, wirkt „Armor“ wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Wo diese Filme das Beste aus der Vergangenheit nehmen und es in einen modernen Kontext setzen, bleibt Stallones neuestes Werk in der Vergangenheit stecken.
Letztendlich ist „Armor“ eine verpasste Gelegenheit. Statt einen cleveren Kommentar zum Action-Genre zu liefern oder die Stärken der klassischen Actionfilme in die Gegenwart zu transportieren, bietet der Film lediglich einen matten Abglanz vergangener Glorie. Für eingefleischte Stallone-Fans mag der Film einen gewissen nostalgischen Reiz haben, allen anderen sei geraten, lieber einen der zeitlosen Klassiker des Genres erneut anzusehen.
„Armor“ erinnert uns daran, dass nicht alles, was glänzt, Gold ist – selbst wenn es von einem ehemaligen Action-Titanen präsentiert wird. In einer Zeit, in der das Action-Genre ständig neue Grenzen auslotet, ist dieser Film leider nicht mehr als eine Fußnote in der Filmgeschichte.