Netflix startet „Die schwarze Witwe“, einen Film, der eine erschütternde Aufarbeitung eines wahren Mordfalls verspricht, der Spanien erschütterte und von einem Team auf die Leinwand gebracht wird, das für seine fesselnden Kriminalgeschichten bekannt ist.
Man weiß ja, Verbrechen verkauft sich gut und das Publikum bestimmt das Programm. Was gäbe es Besseres für einen Freitagabend als eine wahre Mordgeschichte?
Der Start von „Die schwarze Witwe“ unterstreicht Netflix‘ kontinuierliche Investition in hochkarätige internationale Produktionen, insbesondere im True-Crime-Genre, das weltweit ein begeistertes Publikum gefunden hat. Die Hauptrollen spielen Ivana Baquero, gefeiert für ihre Durchbruchsrolle in „Pans Labyrinth“ und ihre spätere Arbeit in „Alta Mar“, als die rätselhafte Witwe María Jesús Moreno Cantó, bekannt als Maje. An Baqueros Seite steht die hochangesehene spanische Schauspielerin Carmen Machi („Celeste“, „Criminal: Spanien“) als Eva, die entschlossene Kommissarin, die die Wahrheit aufdecken soll. Tristán Ulloa, dem Publikum bekannt aus „Der Fall Asunta“ und „Berlin“, spielt Salva Rodrigo, eine Schlüsselfigur, die in Majes Netz verstrickt ist.
„Die schwarze Witwe“ ist eine Dramatisierung des schockierenden wahren Kriminalfalls, der in Spanien als „die schwarze Witwe von Patraix“ bekannt wurde und sich 2017 in Valencia ereignete. Der Film wird von Bambú Producciones produziert, derselben Produktionsfirma, die hinter der gefeierten Serie „Der Fall Asunta“ steht, unter Beteiligung derselben Drehbuchautoren und des Regisseurs Carlos Sedes.
Die wahre Geschichte: Die Entlarvung der „Schwarzen Witwe von Patraix“
Der Film taucht ein in die dunklen Ereignisse vom 16. August 2017, als Antonio Navarro Cerdán, ein Ingenieur, in einer Garage im Viertel Patraix in Valencia, Spanien, brutal mit sieben Messerstichen ermordet wurde. Was den Ermittlern zunächst wie eine mögliche Beziehungstat erschien, nahm bald eine finsterere Wendung, als der Verdacht auf eine unwahrscheinliche Person fiel: María Jesús Moreno Cantó, oder Maje, die junge Witwe des Opfers. Maje, beschrieben als „sanft und gelassen“, war weniger als ein Jahr mit Navarro verheiratet, ein Detail, das die Aufmerksamkeit zusätzlich verschärfte.
Die Ermittlungen deckten schließlich ein komplexes Komplott auf, in das Maje, eine Krankenschwester, und ihr Liebhaber und Kollege Salva Rodrigo verwickelt waren. Beide wurden später für ihre Rollen bei Navarros Tod verurteilt. Ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 2020 verurteilte Maje zu 22 Jahren Gefängnis für die Planung des Mordes und Salva zu 17 Jahren für dessen Ausführung, nachdem er von Maje Anweisungen und sogar die Schlüssel zur Garage erhalten hatte. Der Fall fesselte Spanien, als Details über Majes „verborgenes Doppelleben“ ans Licht kamen, das von manipulativen Beziehungen und Täuschungen geprägt war, die in krassem Gegensatz zu ihrem öffentlichen Auftreten standen. Diese tiefe Dichotomie zwischen einer sorgfältig aufgebauten Fassade der Unschuld und der düsteren Realität eines kalkulierten Mordes bildet das dramatische Herzstück der wahren Geschichte. Solch eine inhärente Doppelzüngigkeit ist ein starker und beständiger Topos im True-Crime-Genre und bietet fruchtbaren Boden für eine filmische Untersuchung der dunkleren Aspekte der menschlichen Psychologie – ein Thema, das „Die schwarze Witwe“ gründlich zu untersuchen scheint.
Bambú Producciones und die Vision hinter dem Film
„Die schwarze Witwe“ stammt von Bambú Producciones, einer führenden europäischen Produktionsfirma unter der Leitung des produktiven Drehbuchautors und Produzenten Ramón Campos. Das Unternehmen kann eine beeindruckende Liste erfolgreicher Fernsehserien vorweisen, darunter „Grand Hotel“, „Velvet“ und „Die Telefonistinnen“, und hat mit Produktionen wie der Dokumentation „Der Fall Alcàsser“ und der gefeierten Serie „Der Fall Asunta“ eine besondere Begabung für das True-Crime-Genre bewiesen. Diese Erfolgsbilanz setzt einen hohen Maßstab für die Qualität und erzählerische Tiefe, die von ihrem neuesten Angebot erwartet wird.
Regie führt Carlos Sedes, ein häufiger Mitarbeiter von Bambú Producciones, der auch Episoden von „Der Fall Asunta“, „Grand Hotel“ und „Fariña“ inszenierte und damit seine Expertise im Umgang mit dramatischen und kriminalitätsorientierten Erzählungen unter Beweis stellte. Das Drehbuch stammt von demselben beeindruckenden Autorenteam, das auch hinter „Der Fall Asunta“ stand, bestehend aus Ramón Campos, Gema R. Neira, Jon de la Cuesta und David Orea Arribas, die für dieses Projekt von Ricardo Jornet und Javier Chacártegui unterstützt werden. Diese Kontinuität im Kreativteam verstärkt die Verbindung zu früheren Erfolgen und deutet auf einen konsistenten stilistischen und thematischen Ansatz hin.
Der ausführende Produzent Ramón Campos äußerte sich besonders deutlich zum investigativen Kern des Films und erklärte, das Projekt sei von dem Wunsch getrieben worden, eine grundlegende Frage zu verstehen: „Warum hält es eine Person für besser, einen Mord zu begehen, als sich scheiden zu lassen?“. Weiterhin vertiefte er die Perspektive des Films und betonte: „Denn dieser Film handelt nicht vom Opfer. Er handelt von den Mördern. Denn manchmal liegt die Antwort auf unsere Handlungen nicht darin, wer wir sind, sondern woher wir kommen.“ Dieser explizite Fokus signalisiert die Absicht, tiefer in die psychologischen und vielleicht sozio-ökologischen Faktoren einzudringen, die zu solch extremen Handlungen beitragen könnten, und geht über eine reine Nacherzählung krimineller Ereignisse hinaus. Die Entscheidung, in Valencia zu drehen, dem tatsächlichen Schauplatz des Verbrechens, soll die Erzählung zusätzlich in Authentizität verankern.
Die beständige Zusammenarbeit zwischen Netflix, Bambú Producciones, Campos, Sedes und den Drehbuchautoren von „Der Fall Asunta“ deutet auf die bewusste Kultivierung einer unverwechselbaren „Bambú True Crime“-Identität hin. Diese aufstrebende Marke wird zum Synonym für hohe Produktionswerte, komplexe Erzählweisen und eine tiefgründige psychologische Untersuchung spanischer Kriminalfälle, zugeschnitten sowohl auf ein nationales als auch auf ein internationales Publikum. Campos‘ Aussagen über die Fokussierung auf die Motivationen der Täter unterstreichen zudem eine Erzählstrategie, die charaktergetriebenes Drama priorisiert. Dieser Ansatz verspricht eine nuanciertere und potenziell beunruhigendere Untersuchung menschlichen Verhaltens und unterscheidet den Film von konventionellen Kriminalfilmen, indem er das Publikum einlädt, sich mit der Komplexität der Täter selbst auseinanderzusetzen.
Besetzung und Charaktere
Der Erfolg des Films wird zweifellos von den Darstellungen seiner Hauptdarsteller abhängen, die die zentralen Figuren dieses beunruhigenden Falls verkörpern.
Ivana Baquero als María Jesús Moreno Cantó (‚Maje‘):
Ivana Baquero, die für ihre preisgekrönte Rolle in „Pans Labyrinth“ internationale Anerkennung erlangte und später in der Netflix-Serie „Alta Mar“ mitwirkte, übernimmt die herausfordernde Rolle der Maje.
Carmen Machi als Eva:
Die spanische Schauspielveteranin Carmen Machi, gelobt für ihre Arbeit in Projekten wie „Celeste“ und „Criminal: Spanien“, spielt Eva, die erfahrene Kommissarin der Mordkommission, die die Ermittlungen leitet.
Tristán Ulloa als Salva Rodrigo:
Tristán Ulloa, der in „Der Fall Asunta“ eine denkwürdige Leistung bot und auch in „Berlin“ zu sehen war, spielt Salva Rodrigo, Majes Liebhaber und Arbeitskollegen, der zum Werkzeug in ihrem tödlichen Plan wird.
Nebendarsteller:
Zur Besetzung gehören außerdem Joel Sánchez als Daniel, Álex Gadea als Antonio (das Opfer), Pablo Molinero als Turrientes (ein weiterer Kommissar), Pepe Ocio als Bernardo (ebenfalls Kommissar), Ramón Ródenas als Javier Gil, Amparo Fernández und Miquel Mars, die jeweils zum Gewebe dieser düsteren Erzählung beitragen.
Baqueros Darstellung der Figur Maje – angetrieben von dem Wunsch nach einem „Harem von Verehrern“ und danach, „vergöttert“ zu werden – deutet auf das Bestreben des Films hin, eine psychologisch komplexe weibliche Antagonistin zu präsentieren. Dies geht über die oft reduktionistischen Archetypen der „Femme fatale“ oder „Schwarzen Witwe“ hinaus und legt eine tiefere Untersuchung von Narzissmus, Kontrolle und einer tiefen persönlichen Unzufriedenheit nahe. Dieser nuancierte Ansatz steht im Einklang mit der erklärten Absicht des ausführenden Produzenten Ramón Campos, die Ursprünge und zugrundeliegenden Motivationen der Täter zu untersuchen.
Atmosphäre und Psychologie
Der erzählerische Fokus schwenkt schnell auf Maje, deren „sanftes und gelassenes“ Verhalten in starkem Kontrast zu den wachsenden Beweisen und den immer tiefer werdenden Zweifeln der Ermittler steht. Die Dialoge unterstreichen diesen wachsenden Verdacht.
Basierend auf dem schockierenden Fall der „Schwarzen Witwe von Patraix“ vereint der Film die beeindruckenden Talente von Ivana Baquero und Carmen Machi unter der Regie von Carlos Sedes und dem bewährten Produktionssiegel von Bambú Producciones. Das Kreativteam, verantwortlich für die gefeierte Serie „Der Fall Asunta“, signalisiert ein Engagement für qualitativ hochwertiges Storytelling und psychologische Tiefe.
Mit Ivana Baquero, die eine nuancierte Perspektive auf ihre Darstellung der manipulativen Maje bietet, verspricht der Film, in die beunruhigenden Mehrdeutigkeiten einer Figur einzutauchen, die sich einer einfachen Kategorisierung entzog.
Die Formel hat bereits zuvor funktioniert und verspricht, wieder zu funktionieren, vor allem beim Publikum.
Perfekt für einen Freitagabend.
Viel Spaß dabei!
Wo kann man „Die schwarze Witwe“ sehen?