„Pedro Páramo“ ist ein mexikanischer Film mit Manuel García-Rulfo in der Hauptrolle, Tenoch Huerta, Ilse Salas und Mayra Batalla. Regie führt Rodrigo Prieto, das Drehbuch stammt von Mateo Gil.
Im Jahre 1955 schuf Juan Rulfo mit „Pedro Páramo“ ein Werk, das sich durch seine literarische Kraft und poetische Tiefe schnell als Klassiker der Weltliteratur etablierte, vor allem dank des Booms der lateinamerikanischen Literatur in den 1950er Jahren. Diese herausragende Erzählung stellte eine immense Herausforderung für jegliche Adaption dar, da sie in erster Linie durch ihre evocative und literarische Stärke bestach.
Eine solche Aufgabe hat nun Rodrigo Prieto übernommen, indem er sich daran wagte, den geisterhaften und melancholischen Geist dieses von Tod und Erinnerung durchzogenen Dorfes wiederaufleben zu lassen. Prieto hält sich dabei streng an den originalen Text von Rulfo und schafft es dennoch, die essenzielle Kraft und die gespenstische Atmosphäre des Romans zu bewahren und in ein visuelles Erlebnis zu übertragen.
Handlung
Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der in ein mexikanisches Dorf zurückkehrt, um seinen Vater, Pedro Páramo, kennenzulernen. Bei seiner Ankunft stellt er fest, dass sein Vater bereits verstorben ist und das gesamte Dorf in einem Zustand des ständigen Erinnerns, der Trauer und des allgegenwärtigen Todes gefangen ist.
Über den Film
„Pedro Páramo“ gelingt es, die Stimmung und die Tiefe der legendären 1950er Jahre Novelle einzufangen und in eine filmische Form zu bringen. Es ist das erste Werk von Rodrigo Prieto als Regisseur, der zuvor als Kameramann tätig war. Dieses Projekt ist gewagt, ambitioniert und voller Risiken: Die Adaption eines literarischen Klassikers, dessen Stärke hauptsächlich in der Kraft des geschriebenen Wortes liegt, schien fast unmöglich. Doch Prieto gelingt es, die poetische Kraft des Textes durch starke Bilder und eine einfühlsame Kameraführung zu übertragen, ohne dabei den originalen Geist zu verlieren.
„Pedro Páramo“ ist eine Reise in die Schatten, in die Erinnerungen und in die Seele Mexikos, aber auch in das universelle menschliche Empfinden. Der Film strebt nicht danach, ein Hollywood-Blockbuster zu sein, noch möchte er es sein: Er entwickelt sich langsam und in Fragmenten (wie das Buch) und kann für viele Zuschauer schwer und anstrengend sein. Aber dieser Film ist nicht für alle Zuschauer gemacht und spricht nicht jede Sensibilität an. „Pedro Páramo“ fordert vom Zuschauer eine tiefere Auseinandersetzung mit den Charakteren und der eigenen Transzendenz, indem er das dunkle Ich der Seele beleuchtet und tiefgehende, poetisch-gewaltige Fragen aufwirft, die den Zuschauer aus seiner Komfortzone reißen.
Dies ist kein leicht verdaulicher Film, noch gibt er dem Zuschauer das, was er erwartet. „Pedro Páramo“ hat den Anspruch, eine düstere Reise durch die finstersten Ecken des menschlichen Daseins und Denkens anzubieten. Gelingt dies? Wir sind der Meinung, dass dies die bisher beste Adaption von Juan Rulfos Roman ist. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Anschauen.
Wo kann man „Pedro Páramo“ sehen?