David Zwirner zeigt neue Arbeiten von Yuskavage, Schutz und Bernhardt auf der Art Basel Miami Beach 2025

Lisa Yuskavage, Peacock in the Garret, 2024 © Lisa Yuskavage. Courtesy the artist and David Zwirner
Lisbeth Thalberg
Lisbeth Thalberg
Journalist und Künstler (Fotograf). Redakteur der Rubrik Kunst bei MCM.

David Zwirner hat seine Teilnahme an der Art Basel Miami Beach 2025 bekannt gegeben und stellt dabei bedeutende neue Werke von Lisa Yuskavage, Dana Schutz und Katherine Bernhardt in den Mittelpunkt. Die Auswahl der Galerie für die Messe spannt einen Bogen über unterschiedliche thematische Territorien und stellt die Introspektion des Künstlerateliers chaotischen Darstellungen von Arbeit und großformatigen Kommentaren zur ökologischen Prekarität gegenüber.

Ein Herzstück des Standes ist Lisa Yuskavages Peacock in the Garret (2024). Dieses Gemälde setzt einen Werkzyklus fort, der in den späten 2010er Jahren begann und das Atelier der Künstlerin als theatralische Bühne inszeniert, bevölkert von wiederkehrenden Charakteren ihres Œuvres. Yuskavage bedient sich des Sfumato – einer Schattierungstechnik der Renaissance –, um eine diffuse rote Atmosphäre zu schaffen; es entsteht eine weiche Umgebung, die von irisierendem Licht durch ein Bogenfenster erhellt wird. Die Komposition balanciert diverse Objekte im Vordergrund mit der Präsenz eines Pfaus auf dem Fensterbrett – ein Motiv, das auf das antike Symbol der Unsterblichkeit in der westlichen Kunstgeschichte verweist.

Dana Schutz, The Cooks, 2025 © Dana Schutz. Courtesy the artist and David Zwirner
Dana Schutz, The Cooks, 2025 © Dana Schutz. Courtesy the artist and David Zwirner

Als starken Kontrapunkt zu Yuskavages atmosphärischer Innerlichkeit präsentiert Dana Schutz ein neues Gemälde, The Cooks (2025), flankiert von der Skulptur Lesson on a Boat (2025). Schutz’ Praxis verortet Figuren oft in unmöglichen Zuständen unter hohem Druck; The Cooks zeigt eine brutale Küchenszene, in der sich die Grenzen zwischen menschlichen Figuren und Tierkadavern aufzulösen scheinen. Zu den narrativen Details gehören eine Figur, die am Boden kriecht, um einen Hummer zu fangen, und ein Koch, der einen heftigen Schlag erleidet, während im Hintergrund ein Feuer wütet. Charakteristisch für Schutz’ Auseinandersetzung mit vergeblicher Anstrengung bleiben die Subjekte tief in ihre Aufgaben versunken, scheinbar unberührt von der Zerstörung um sie herum.

Jenseits der Grenzen des Messestandes wird Katherine Bernhardts Auftragsarbeit Superstorm (2025) in der UBS Lounge der Messe installiert. Mit einer Breite von über neun Metern nutzt diese Leinwand den Maßstab, den Bernhardts Industrieatelier in St. Louis ermöglicht, um ihr Vokabular amerikanischer Pop-Ikonografie zu erweitern. Die Komposition verzichtet auf traditionelle Perspektive und verflacht Motive wie den Rosaroten Panther, Konsumgüter und tropische Elemente auf einer einzigen Ebene. Die Künstlerin merkt an, dass das Werk als expressive freie Assoziation fungiert, die auf Umweltinstabilität anspielt und ihre Subjekte inmitten eines katastrophalen Wetterereignisses verortet. Ergänzend wird Bernhardts Gemälde Emergency (2025) in der Ausstellung Beyond Pop: Art of the Everyday im UBS Art Studio zu sehen sein.

Katherine Bernhardt, Superstorm, 2025 © Katherine Bernhardt. Courtesy the artist and David Zwirner
Katherine Bernhardt, Superstorm, 2025 © Katherine Bernhardt. Courtesy the artist and David Zwirner

Die Galerie wird zudem Jeff Koons’ Balloon Venus Lespugue (Red) (2013–2019) hervorheben, eine Skulptur aus seiner Antiquity-Serie. Das Werk interpretiert die Venus von Lespugue, eine 1922 entdeckte paläolithische Statuette, durch Koons’ charakteristische Ballon-Formensprache neu. Indem er die übersteigerten Kurven der antiken Fruchtbarkeitsfigur in eine hoch aufragende, geometrische Abstraktion überführt, tritt das Stück in einen Dialog mit der Geschichte der Moderne und lässt gleichzeitig die Zeitlinie zwischen prähistorischen Artefakten und zeitgenössischer Produktion kollabieren.

Abgerundet wird die Präsentation durch neue Arbeiten von Oscar Murillo, Chris Ofili und Nate Lowman sowie eine historische Auswahl mit Werken von Josef Albers, Ruth Asawa, Joe Bradley, Marlene Dumas, William Eggleston, Yayoi Kusama, Kerry James Marshall, Joan Mitchell, Alice Neel, Richard Prince, Raymond Pettibon, Elizabeth Peyton, Neo Rauch, Robert Rauschenberg, Gerhard Richter, Raymond Saunders und Wolfgang Tillmans.

Art Basel Miami Beach 2025 Miami Beach Convention Center Dezember 2025

Jeff Koons, Balloon Venus Lespugue (Red), 2013–2019. © Jeff Koons
Jeff Koons, Balloon Venus Lespugue (Red), 2013–2019. © Jeff Koons
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