Giuseppe Penone präsentiert „Thoughts in the Roots“ in der Serpentine Galerie

Lisbeth Thalberg
Lisbeth Thalberg
Journalist und Künstler (Fotograf). Redakteur der Rubrik Kunst bei MCM.
Giuseppe Penone, Respirare l’ombra (To Breathe the Shadow), 1999, wire mesh, laurel leaves, bronze, total dimensions determined by the space. Installation view Castello di Rivoli Museo d’Arte Contemporanea, Photo © Archivio Penone, A occhi chiusi (With Eyes Closed), 2009, acrylic paint, glass microspheres, acacia thorns on canvas; white Carrara marble, total dimensions 150 × 510 × 8 cm, . Installation view BNF Paris 2021, Photo © Archivio Penone

Die Serpentine Galerie in London kündigt eine umfassende Ausstellung des italienischen Künstlers Giuseppe Penone an. Die Schau mit dem Titel „Thoughts in the Roots“ verspricht einen tiefen Einblick in das Schaffen des renommierten Arte Povera-Künstlers und seine fortdauernde Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Die Serpentine Galerie präsentiert die bisher umfangreichste institutionelle Ausstellung von Giuseppe Penone in Großbritannien. Die Schau erstreckt sich über die Räumlichkeiten der Serpentine South und dehnt sich bis in die Royal Parks aus, wo Skulpturen des Künstlers zu sehen sein werden.

Penone, eine führende Figur der Arte Povera-Bewegung, die in den 1960er Jahren in Italien entstand, experimentiert mit einer breiten Palette von Materialien. Holz, Eisen, Wachs, Bronze, Terrakotta, Marmor und Gips sind nur einige der Stoffe, mit denen der Künstler arbeitet und deren individuelle physische Eigenschaften er in den Vordergrund stellt.

Die Ausstellung umfasst Werke aus einem Zeitraum von 1969 bis heute und zeigt Penones anhaltende Faszination für die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Ein Highlight der Schau ist die Installation „Respirare l’ombra“ (Den Schatten atmen), ein sensorisches Erlebnis aus Lorbeerblättern, das die Wände der Galerie umhüllt und den Prozess des Atmens thematisiert.

Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist „Soffio di foglie“ (Atem der Blätter), bei dem der Künstler seinen eigenen Atem in einem Stapel Buchsbaumblätter verewigt hat. Die Abdrücke seines Körpers und seiner Atmung auf den Blättern zeugen von der flüchtigen Präsenz des Menschen in der Natur.

Die Ausstellung beginnt mit „A occhi chiusi“ (Mit geschlossenen Augen), einem Werk, das Penones Interesse an der Beziehung zwischen Sehen und dem Akt des Augenschließens verdeutlicht. Es greift auf seine frühere Arbeit „Rovesciare i propri occhi“ (Die eigenen Augen umkehren) aus dem Jahr 1970 zurück, in der er mit reflektierenden Kontaktlinsen fotografiert wurde.

Ein zentrales Thema in Penones Werk ist die Pflanzenwelt, insbesondere der Baum als „ursprünglichste und einfachste Idee von Vitalität, Kultur und Skulptur“. Seine „Alberi“ (Bäume) entstanden erstmals 1969 durch das schichtweise Abtragen von Holz entlang der äußeren Wachstumsringe reifer Baumstämme.

Die Ausstellung zeigt auch „Alberi libro“ (Buchbäume), eine Skulptur aus zwölf geschnitzten Schösslingen, sowie „Gesti vegetali“ (Pflanzliche Gesten), eine Serie von Bronzeskulpturen, die die Bewegungen von Pflanzen und des menschlichen Körpers einfangen.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch, gestaltet von Atelier Dyakova, mit Zeichnungen und neuen Texten von Penone sowie Beiträgen von Ludovico Einaudi und anderen Autoren.

Penone hat eine langjährige Beziehung zur Serpentine Galerie. Er war bereits 2011 Teilnehmer des Garden Marathon und ist im Buch „140 Artists‘ Ideas for Planet Earth“ vertreten.

Die Ausstellung „Thoughts in the Roots“ wird von Claude Adjil, Kurator at Large, und Hans Ulrich Obrist, künstlerischer Direktor, zusammen mit Alexa Chow, Assistenzkuratorin für Ausstellungen, kuratiert. Sie ist vom 3. April bis zum 7. September 2025 zu sehen.

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