Julian Charrière: „Solarstalgia“ im ARKEN Museum of Contemporary Art

Lisbeth Thalberg Lisbeth Thalberg
Julian Charrière, An Invitation to Disappear, 2018, 4K color film, 2.35:1 aspect ratio, 3D ambisonics soundscape, continuous video loop, 76 minutes 44 seconds, Film Score by Inland © Julian Charrière / VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Courtesy: the artist and Sean Kelly, New York/Los Angeles

Das ARKEN Museum of Contemporary Art in Dänemark präsentiert „Solarstalgia“, die erste Einzelausstellung des französisch-schweizerischen Künstlers Julian Charrière in Skandinavien. Die Ausstellung, die sich kritisch mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur auseinandersetzt, ist Teil der Trilogie „NATURE FUTURE“ des Museums.

Eine Reise durch die Zeit

Charrière transformiert den Ausstellungsraum in eine düstere, sumpfähnliche Umgebung, die an die urzeitlichen Sümpfe des Karbonzeitalters erinnert. Durch großformatige Installationen verdeutlicht der Künstler die Umwandlung organischer Materie in fossile Brennstoffe über Millionen von Jahren hinweg. Diese Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart bildet das Fundament für eine kritische Reflexion über die Ausbeutung natürlicher Ressourcen durch den Menschen.

Konzeptuelle Tiefe

Der Titel „Solarstalgia“ spielt auf den Begriff „Solastalgia“ an, der eine tiefgreifende Angst vor Umweltveränderungen und ökologischem Zusammenbruch beschreibt. Charrière nutzt dieses Konzept, um die emotionale und zeitliche Dissonanz zu unterstreichen, die durch den menschlichen Eingriff in uralte Landschaften entsteht.

Schlüsselwerke und neue Aufträge

Die Ausstellung vereint bekannte Werke wie „Panchronic Garden“ und „An Invitation to Disappear“ mit neuen Auftragsarbeiten. Diese laden die Besucher dazu ein, sich in gefährdete Ökosysteme hineinzuversetzen und sich als deren Beschützer zu begreifen. Von karbonischen Sumpflandschaften über Palmölplantagen bis hin zu fossilisiertem Sonnenschein aus Kohlegruben präsentiert Charrière eine Vielzahl multimedialer Installationen, die die Landschaften der Vergangenheit mit den Herausforderungen unserer Gegenwart verbinden.

Kritische Perspektive

Charrière, geboren 1987, gilt als zentrale Figur der internationalen zeitgenössischen Kunstszene. Sein Ansatz vereint Aktivismus und wissenschaftliche Methoden, um unsere sich wandelnden Vorstellungen von Natur zu erforschen. Die Ausstellung regt zur kritischen Auseinandersetzung mit der menschlichen Nutzung natürlicher Ressourcen und deren Auswirkungen auf Umwelt und Ökosysteme an.

Einordnung in den musealen Kontext

„Solarstalgia“ ist die zweite Ausstellung in der Trilogie „NATURE FUTURE“ des ARKEN Museums, die sich auf die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Technologie konzentriert. Durch diese Einbettung gewinnt Charrières Werk zusätzlich an Relevanz und Tiefe im Diskurs über die Zukunft unseres Planeten.

Die Ausstellung „Julian Charrière: Solarstalgia“ läuft vom 28. November 2024 bis zum 20. April 2025 im ARKEN Museum of Contemporary Art in Ishøj, Dänemark. Besucher sollten beachten, dass die Ausstellung starke Lichtblitze, Dunkelheit und Nebel enthält. Der Eintritt erfolgt auf eigene Gefahr.

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