Die October Gallery präsentiert mit „Freedom Rising: The Art of Owusu-Ankomah“ eine posthume Ausstellung mit ausgewählten Werken des kürzlich verstorbenen ghanaischen Künstlers. Die Schau konzentriert sich auf eine zentrale Schaffensperiode von 2008 bis 2014.
Owusu-Ankomah, in Sékondi, Ghana, geboren, wurde durch seine großformatigen Leinwände bekannt, die monumentale menschliche Figuren vor einem dichten Hintergrund aus Symbolen zeigen. Seine künstlerische Praxis entwickelte sich über mehrere Phasen. Während sein Werk anfangs von alten afrikanischen Traditionen der Felsmalerei und der Maskeraden inspiriert war, legten seine Figuren später die Masken ab und wurden zu dem, was die Galerie als „stumme Akteure, die in einem Ozean von Zeichen schweben“ beschreibt. Mithilfe der Trompe-l’œil-Technik überzog der Künstler die skulpturalen Körper seiner Figuren mit Glyphen, die mit dem Hintergrund korrespondierten, wodurch ein Effekt entsteht, bei dem die Formen mit ihrer symbolischen Umgebung verschmelzen.
Die Symbolsprache war im Werk von Owusu-Ankomah von grundlegender Bedeutung. Er begann mit der Verwendung von Adinkra-Symbolen des Akan-Volkes aus Ghana. Im Laufe der Zeit erweiterte er sein visuelles Vokabular um Symbole aus anderen Kulturen und Disziplinen, darunter Mathematik, Astronomie und Physik. Er entwickelte auch eigene Glyphen. Diese Synthese aus traditionellen und zeitgenössischen Symbolen ermöglichte es ihm, ein breiteres Spektrum an Themen zu erforschen.
In seinem Spätwerk führten Owusu-Ankomahs Untersuchungen über die Natur der Wirklichkeit zur Entwicklung des „Microcron“, eines Symbols, das er als das „Symbol der Symbole“ bezeichnete. Dargestellt als ein Kreis von Kugeln, wurde dieses Metasymbol zu einem zentralen Thema, das die Idee verkörpert, dass die Menschheit ihre Realität durch symbolische Projektion konstruiert. Die Werke des Künstlers aus dieser Zeit stellen oft seine modellierten Figuren im Prozess der Aneignung dieses Konzepts dar. „Für mich geht es in diesen Bildern um die Macht der Freiheit: die Freiheit der Bewegung, die Freiheit des Selbstausdrucks, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft“, so Owusu-Ankomah.
Die Werke von Owusu-Ankomah wurden international ausgestellt, unter anderem in der bedeutenden Ausstellung Africa Remix, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin und bei der ersten Ausgabe der Africa Basel. Seine Arbeiten befinden sich in Sammlungen wie dem British Museum in London, dem Detroit Institute of Arts und dem Hood Museum of Art in den Vereinigten Staaten.
Die Ausstellung „Freedom Rising: The Art of Owusu-Ankomah“ ist vom 4. September bis zum 4. Oktober 2025 in der October Gallery, 24 Old Gloucester Street, London, zu sehen. Der Künstler verstarb im Februar 2025. Seine Arbeiten wurden zuvor in der Ausstellung Africa Remix (2004–2007), im Haus der Kulturen der Welt (2023) und auf der Africa Basel (2025) gezeigt. Der Eintritt in der October Gallery ist frei.