Yoko Matsumoto schließt sich White Cube an: Eine farbenfrohe Reise von Tokio zur globalen Kunstszene

Lisbeth Thalberg
Yoko Matsumoto © On White Wall, courtesy White Cube

In einem Schritt, der verspricht, die Kunstwelt in lebendige Farbtöne zu tauchen, hat White Cube die Vertretung von Yoko Matsumoto angekündigt, der in Tokio geborenen Künstlerin, deren Karriere sechs Jahrzehnte farbgetränkter Abstraktion umspannt. Diese Partnerschaft, die mit der Hino Gallery in Japan geteilt wird, markiert einen bedeutenden Meilenstein in Matsumotos internationaler Anerkennung.

Geboren 1936 in Tokio, wo sie immer noch lebt und arbeitet, ist Matsumotos künstlerische Reise ein Zeugnis für die Kraft kultureller Kreuzbestäubung. Nach ihrem Abschluss an der Tokyo University of the Arts im Jahr 1960 setzte eine entscheidende Reise nach New York 1967 sie der zweiten Generation amerikanischer abstrakter Expressionisten und Farbfeldmaler aus. Diese Begegnung mit Künstlern wie Morris Louis, Helen Frankenthaler und Mark Rothko erwies sich als transformativ und führte sie in Materialien ein, die damals in Japan nicht verfügbar waren: Acrylfarbe, Glanz-Polymer-Medium und rohe Baumwollleinwand.

Yoko Matsumoto Darkness against Nature II 1993
Yoko Matsumoto Darkness against Nature II 1993

Matsumotos charakteristischer “nebliger” Stil, gekennzeichnet durch dünne Schichten von Acrylpigment und gestische Markierungen, entwickelte sich im Laufe des folgenden Jahrzehnts. Ihre Technik, körperlich anspruchsvoll und tief meditativ, beinhaltete das Arbeiten am Boden während intensiver Konzentrationsphasen. Die 1970er Jahre sahen die Einführung ihrer nun ikonischen rosa Töne, eine Farbe, von der sie glaubt, dass sie “unter unaussprechlichen Gedanken” wohnt und die seit über drei Jahrzehnten im Zentrum ihrer Praxis steht.

Doch Matsumotos künstlerische Evolution hörte dort nicht auf. Sie hat kontinuierlich neue Farbpaletten und Techniken erforscht, lebendige Grüntöne in spätere Kompositionen eingearbeitet und sogar Anfang der 2000er Jahre zur Ölmalerei im Stehen zurückgekehrt, als die körperlichen Anforderungen der Bodenarbeit zu groß wurden.

White Cubes Vertretung von Matsumoto kommt zu einem aufregenden Zeitpunkt. Im Februar wird ihr Gemälde “Edom Becomes Wilderness” (1989) am Stand von White Cube während der MAZE Art Gstaad in der Schweiz zu sehen sein, während “Shapes in Nature VI” (1986) die Frieze Los Angeles schmücken wird. Diese Ausstellungen folgen auf Matsumotos UK-Debüt in White Cube Mason’s Yard, London, im Januar 2024 und eine Präsentation in White Cube New York im Juni 2024.

Mit Blick auf die Zukunft verspricht das Frühjahr 2026 eine große Wanderretrospektive durch mehrere japanische Institutionen, die mit Matsumotos 90. Geburtstag zusammenfällt. Diese Überblicksausstellung wird ihre umfangreiche Karriere feiern und ihre Arbeit einem breiteren internationalen Publikum vorstellen.

Irene Bradbury, Senior Director für Künstlerbeziehungen bei White Cube, äußerte sich begeistert über die Partnerschaft: “Wir sind begeistert, dass Yoko Matsumoto, eine hochrespektierte gestische Meisterin in Farbe und Form, sich White Cubes Roster anschließt. Yokos Gemälde wurden in ganz Japan weithin ausgestellt und von Institutionen gesammelt, darunter das National Art Center in Tokio, das National Museum of Modern Art in Kamakura, das National Museum of Art in Osaka und das Museum of Contemporary Art Tokyo, wo ich ihre Arbeit zum ersten Mal entdeckte.”

Bradbury fügte hinzu: “Nach der positiven Resonanz auf ihre erste Ausstellung in Großbritannien in unserer Mason’s Yard Galerie und ihrer bedeutsamen Rückkehr nach New York, nachdem sie dort fast 30 Jahre lang nicht ausgestellt hatte, freuen wir uns darauf, Yokos Arbeit einem internationalen Publikum vorzustellen.”

Matsumotos Beitritt zu White Cube ist mehr als nur eine neue Vertretung; es ist eine Feier eines Lebens, das der Erforschung von Farbe und Form gewidmet ist. Ihre Arbeit, die traditionelle Darstellung transzendiert und zufällige und wundersame Farbformationen umfasst, steht als Brücke zwischen östlichen und westlichen künstlerischen Traditionen. Während White Cube sich darauf vorbereitet, ihre “klassischen ‘Pink’-Gemälde” auf kommenden internationalen Kunstmessen zu präsentieren, wartet die Kunstwelt gespannt auf die neuen Kapitel, die diese Zusammenarbeit in der farbenfrohen Geschichte von Yoko Matsumotos künstlerischer Reise schreiben wird.

Yoko Matsumoto The Day I Saw the Evening Star 2023
Yoko Matsumoto The Day I Saw the Evening Star 2023
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