Die Ungarische Staatsoper läutet ihre 142. Spielzeit mit beeindruckender Vielfalt und großem künstlerischem Anspruch ein. Das Publikum erwartet eine Fülle von Darbietungen, darunter zahlreiche Neuinszenierungen, Repertoirestücke, Vorstellungen für Kinder und Jugendliche sowie Konzerte und Liederabende.
Im Mittelpunkt der kommenden Spielzeit stehen mehrere bedeutende Premieren. Wagners „Lohengrin“ kehrt nach 20 Jahren in einer Neuproduktion auf die Bühne zurück. Auch Beethovens „Fidelio“ wird nach 15 Jahren wieder als vollständige Bühnenproduktion zu sehen sein, inszeniert in einer gefeierten Londoner Fassung. Mozarts komische Oper „Così fan tutte“ wird ebenfalls neu inszeniert.
Ein besonderes Highlight sind die Weltpremieren von Einaktern zweier preisgekrönter ungarischer Komponisten. Basierend auf literarischen Vorlagen von Friedrich Dürrenmatt und Thomas Mann werden „Das Urteil“ und „Königliche Hoheit“ als Doppelabend im Rahmen des Bartók Frühlings uraufgeführt. Für das junge Publikum gibt es ebenfalls zwei Weltpremieren: das Märchenballett „Die kleine Coppélia“ und die neue Märchenoper „Die Schöne und das Biest“.
Die Saison verspricht zudem Auftritte internationaler Stars und gefeierter ungarischer Künstler. Eine Sensation ist der erste Auftritt von Anna Netrebko in einer szenischen Produktion an der Ungarischen Staatsoper als Lady Macbeth. In „Lohengrin“ sind unter anderem Christopher Sokolowski, Johanni van Oostrum und Egils Siliņš zu erleben. Weitere internationale Stimmen wie Giorgi Sturua, Andrei Danilov und Vassilis Kavayas bereichern das Ensemble. Der renommierte Wagner-Dirigent Constantin Trinks gibt sein Debüt am Haus mit „Parsifal“. Die vierte Staffel der Reihe „Stars‘ Recitals with Piano“ präsentiert Weltklasse-Sänger wie Joseph Calleja, Ludovic Tézier und Asmik Grigorian. Ungarische Opern-Ikonen treten in der Reihe „Prima Donnas +2 Heroes“ auf, die aktiven Kossuth-Preisträgern gewidmet ist.
Das Repertoire der Spielzeit ist reichhaltig und umfasst ikonische Werke. Die Kompositionen von Beethoven, Mozart und Wagner nehmen einen prominenten Platz ein, ergänzt durch thematische Konzerte und Liederabende. Acht Opern von Mozart stehen auf dem Programm, ebenso wie populäre Werke von Verdi, Puccini, Rossini und Donizetti. Ferenc Erkel ist mit „Bánk bán“ vertreten, und Péter Eötvös‘ letzte Oper „Valuska“, die international ausgezeichnet wurde, kehrt auf die Bühne zurück.
Das Ungarische Nationalballett präsentiert erstmals in einer Saison alle drei Tschaikowsky-Ballette: „Dornröschen“, „Der Nussknacker“ und „Schwanensee“. Ungarische Vollabendwerke wie „Romeo und Julia“ und „Endstation Sehnsucht“ ergänzen das Programm neben Choreografien international gefeierter Künstler. Zu den großen Orchesterwerken zählen Mahlers 8. Sinfonie und Schönbergs „Gurre-Lieder“.
Zum Gedenken an das 1025-jährige Jubiläum der ungarischen Staatlichkeit ehrt die Oper König Stephan mit einer Reihe musikalischer Veranstaltungen. Die symphonische Fassung von „Stephan, der König“ eröffnet den Reigen, gefolgt von Beethovens Ouvertüre „König Stephan“ beim Neujahrskonzert. Die Gedenkreihe schließt mit einer konzertanten Aufführung von Ferenc Erkels „König Stephan“, die auch digital veröffentlicht wird.
Die Ungarische Staatsoper engagiert sich stark für die Förderung des zukünftigen Publikums. Mit eigenen Produktionen des Kinderchors und des Ungarischen Nationalballett-Instituts werden junge Zuschauer an Oper und Ballett herangeführt. Für Jugendliche bietet das Petőfi Kulturprogramm Einakter von Donizetti, Mozart und Puccini sowie ansprechende Choreografien.
Als Reaktion auf globale wirtschaftliche Unsicherheiten und operative Anforderungen erweitert die Ungarische Staatsoper ihre Einnahmequellen und entwickelt neue Spielstätten. Ein neuer Konzertsaal, das HangÁR, wird in den Eiffel Art Studios eröffnet und bietet Platz für Pop-, Crossover- und Jazz-Auftritte. Im Ybl-Palast wurde das Opera Bistro eröffnet, und Anfang des Jahres ist ein permanenter Ausstellungsraum für das Opernarchiv geplant.
Die internationale Präsenz der Oper wird durch Tourneen unterstrichen. Im September kehrt das Ensemble für eine große Tournee in die Dubai Opera zurück, mit Aufführungen von „La bohème“, „Schwanensee“ und einem Beethoven-Konzert. Weitere Tourneen nach Italien und Japan sind in Vorbereitung.
Abonnements für die Spielzeit sind bis Ende Juni erhältlich und bieten einen erheblichen Preisvorteil. Der Einzelkartenverkauf beginnt Mitte Mai.
Stand der Informationen: Mai 2025.
