Das gefeierte Künstlerduo Okwui Okpokwasili und Peter Born präsentiert eine dreistündige Performance-Installation im Irish Museum of Modern Art, die das Publikum herausfordert und fesselt.
Das New Yorker Künstlerkollektiv Sweat Variant, bekannt für seine experimentellen und genreübergreifenden Arbeiten, bringt eine neue, faszinierende Performance-Installation nach Dublin. Unter der Leitung von Okwui Okpokwasili und Peter Born wird „my tongue is a blade“ im Irish Museum of Modern Art (IMMA) präsentiert und verspricht, die Grenzen von Beziehung, Erinnerung und Reflexion auszuloten.
„my tongue is a blade“ ist als dreistündige, dauerhafte Bewegungspraxis konzipiert, die das Publikum in eine reiche visuelle und klangliche Landschaft einlädt. Im Zentrum steht die Frage nach den Grenzen unserer Aufmerksamkeit und wie diese die Stärke unserer menschlichen Bindungen auf die Probe stellen. Drei Performerinnen – Okwui Okpokwasili selbst, Bria Bacon, die kürzlich in Sweat Variants gefeiertem Stück „let slip, hold sway“ im Whitney Museum in New York zu sehen war, und die in Dublin lebende Künstlerin Alessandra Azeviche – verpflichten sich, einander zu erinnern, zu halten, zu tragen und die Welt, die sie umgibt, aufrechtzuerhalten. Die Performance, die in der stimmungsvollen barocken Kapelle des IMMA stattfindet, knüpft an Themen des verkörperten Erbes an, die bereits in früheren Werken von Sweat Variant wie „let slip, hold sway“ und der „adaku“-Trilogie erkundet wurden. Es ist eine Bewegung, die sich ohne definierten Endpunkt, in stetiger Veränderung durch die Körper der Darstellerinnen zieht und eine tiefe Resonanz beim Betrachter erzeugen möchte.
Hinter dem Namen Sweat Variant stehen die Künstler Okwui Okpokwasili und Peter Born, die nicht nur beruflich, sondern auch privat Partner sind. Seit 1996 schaffen sie an der Schnittstelle von Tanz, Theater und bildender Kunst herausfordernde und tiefgründige Werke. Ihre künstlerische Praxis zielt darauf ab, das vermeintlich Marginale ins Zentrum zu rücken, insbesondere durch die intensive Erforschung der Schwarzen Innerlichkeit. Okpokwasili und Born sind daran interessiert, ein „Spektakel radikaler Intimität“ zu kreieren, in dem der gegenseitige Blick von Performern und Publikum bewusst wahrgenommen und thematisiert wird. Sie entwickeln komplexe gestische Vokabulare und narrative Rahmen, die sich mit der vielschichtigen Problematik der Erinnerung und der inhärenten Instabilität bei der Konstruktion einer Persona auseinandersetzen. Ihr erklärtes Ziel ist es, einen Raum zu aktivieren, der das Publikum dazu anregt, zu hinterfragen, wen es betrachtet und auf welche Weise es blickt, um so ein neues, kritisches und erweitertes Sehen zu ermöglichen.
Die Präsentation von Sweat Variant im IMMA wird durch die renommierte Sam Gilliam Foundation unterstützt. Diese Stiftung widmet sich dem Erbe des wegweisenden abstrakten Künstlers Sam Gilliam und fördert bildende Künstlerinnen und Künstler, die, ähnlich wie Gilliam selbst, etablierte Grenzen überschreiten und sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit auseinandersetzen. Parallel zur Performance ehrt das IMMA Sam Gilliam (1933-2022), einen der großen Innovatoren der amerikanischen Nachkriegsmalerei, mit seiner ersten Einzelausstellung in Irland. Die Ausstellung trägt den Titel „Sam Gilliam: Sewing Fields“. Das IMMA selbst fungiert als Irlands nationale Kulturinstitution für moderne und zeitgenössische Kunst und bietet mit seinem vielfältigen und ambitionierten Programm eine bedeutende Plattform für irische sowie internationale Künstlerinnen und Künstler.
„my tongue is a blade“ verspricht ein tiefgreifendes und unvergessliches Erlebnis zu werden, das die Zuschauer einlädt, Zeugen einer intensiven Praxis der Verbundenheit, des Erinnerns und des Durchhaltens zu werden und in dieser einzigartigen Atmosphäre zu resonieren. Die Performance-Installation wird am Samstag, den 14. Juni, und Sonntag, den 15. Juni 2025, jeweils von 14 bis 17 Uhr in der Barockkapelle des IMMA in Dublin aufgeführt.
