Kenneth Charles Branagh wurde am 10. Dezember 1960 in Belfast, Nordirland, als zweites von drei Kindern geboren. Seine Eltern, William Branagh, ein gelernter Schreiner und Klempner, und Frances (Harper) Branagh, wurden beide 1930 geboren. Branagh hat einen älteren Bruder, William Branagh, Jr., und eine jüngere Schwester, Joyce.
Im Jahr 1970, als Kenneth gerade neun Jahre alt war, floh seine Familie vor den Unruhen in Nordirland und suchte Zuflucht in Reading, Berkshire, England. Seine frühe Schulzeit verbrachte er in der Grove Primary School, gefolgt von der Whiteknights Primary School und der Meadway School in Tilehurst.
Branaghs Verbindung zu den Werken Shakespeares begann im jungen Alter von 23 Jahren, als er der renommierten Royal Shakespeare Company (RSC) beitrat und sich mit herausragenden Leistungen in „Henry V“ und „Romeo und Julia“ schnell einen Namen machte.
Branagh fand die RSC jedoch zu groß und unpersönlich. Er beschloss, seine eigene Theatergruppe, die Renaissance Theatre Company, zu gründen, die sogar die Schirmherrschaft von Prinz Charles erhielt.
Sein Regiedebüt gab Branagh im Alter von 29 Jahren mit der Verfilmung von „Henry V“ (1989). In dem Film spielte er zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Emma Thompson die Hauptrolle. Der Film war ein großer Erfolg und brachte Branagh Oscar-Nominierungen für den besten Darsteller und die beste Regie ein.
1993 brachte Branagh mit seiner erfolgreichen Verfilmung von „Viel Lärm um nichts“ (1993) Shakespeare erneut in die breite Öffentlichkeit. Der Film war mit einer Starbesetzung ausgestattet, zu der unter anderem Denzel Washington, Keanu Reeves und Michael Keaton gehörten.
In den 1990er Jahren spielte Branagh weiterhin in verschiedenen erfolgreichen Filmen mit, schrieb sie und führte Regie. Dazu gehörten die von der Kritik gefeierte Adaption von „Hamlet“ (1996), in der er die Titelrolle spielte, und „Frankenstein“ (1994), in dem er Victor Frankenstein darstellte.
In seiner Schauspielkarriere übernahm er außerdem eine Vielzahl von Rollen in Filmen wie „Celebrity“ (1998), „The Road to El Dorado“ (2000) und „Valkyrie“ (2008). Eine weitere Oscar-Nominierung erhielt er für seine Darstellung von Laurence Olivier in „My Week with Marilyn“ (2011).
In den letzten Jahren hat Branagh seine bereits beeindruckende Karriere weiter ausgebaut. Er führte Regie bei dem Superhelden-Blockbuster „Thor“ (2011) und spielte die Hauptrolle und führte Regie bei der Verfilmung von Agatha Christies „Mord im Orient Express“ (2017). Außerdem führte er Regie und spielte die Hauptrolle in dem halb-autobiografischen Film „Belfast“ (2021), für den er mit einem Oscar für das beste Originaldrehbuch ausgezeichnet wurde.
Branagh war von 1989 bis zu ihrer Scheidung im Jahr 1995 mit der Schauspielerin Emma Thompson verheiratet. Sie spielten in mehreren Filmen zusammen, darunter „Henry V“ und „Much Ado About Nothing“. Nach ihrer Scheidung war Branagh bis 1999 mit der Schauspielerin Helena Bonham Carter liiert. Im Jahr 2003 heiratete er dann die Artdirectorin Lindsay Brunnock.
Obwohl Branagh Belfast in jungen Jahren verließ, sieht er sich immer noch als Ire. Er ist ein Fan des englischen Fußballvereins Tottenham Hotspur FC, des nordirischen Fußballvereins Linfield FC und des schottischen Fußballvereins Rangers FC.
Im Laufe seiner Karriere hat Branagh zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. Er wurde für acht Academy Awards nominiert und ist damit die erste Person, die in sieben verschiedenen Kategorien nominiert wurde. Außerdem erhielt er einen Academy Award, vier BAFTAs, zwei Emmy Awards, einen Golden Globe Award und einen Olivier Award.
Im Jahr 2012 wurde er für seine Verdienste um das Theater und die Gemeinschaft in Nordirland zum Ritter geschlagen. Im Jahr 2015 wurde er zum Präsidenten der Royal Academy of Dramatic Art (RADA) ernannt. Im Jahr 2018 wurde er mit der Freedom of the City in Belfast ausgezeichnet.
In seiner über vier Jahrzehnte währenden Karriere hat Branagh der Welt des Films und des Theaters einen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt. Seine Adaptionen von Shakespeares Stücken haben das Werk des Barden einer ganz neuen Generation von Zuschauern nahegebracht.
Was künftige Projekte angeht, so wird Branagh seine Rolle als Hercule Poirot in dem Film „A Haunting in Venice“ (Ein Hauch von Venedig), der auf Agatha Christies „Hallowe’en Party“ basiert, wieder aufnehmen. Außerdem soll er in Christopher Nolans Kriegsepos „Oppenheimer“ mitspielen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Kenneth Branaghs glanzvolle Karriere ein Beweis für sein unermessliches Talent und seine Hingabe an sein Handwerk ist. Von seinen Anfängen in Nordirland bis zu seinen Erfolgen auf der Weltbühne ist Branaghs Weg eine faszinierende Geschichte von Kreativität, Beharrlichkeit und künstlerischer Brillanz.