(Hongkong, August 2024) Die Begriffe Eingang und Ausgang sind untrennbar miteinander verbunden und relativ zueinander. Das Verlassen eines Raumes bedeutet unweigerlich das Betreten eines anderen, so wie Hochschulabsolventen aus der geschützten Umgebung der akademischen Welt in die Weite der Gesellschaft eintreten und sich auf eine neue Lebensreise begeben. Auch die Kreativität kann als eine richtungsweisende Kraft betrachtet werden, die den Menschen entweder dazu bringt, sich von der Welt zu lösen oder sich tiefer mit ihr zu beschäftigen. Die traditionellen Gemälde der Literaten verkörpern oft ein Gefühl der Losgelöstheit, doch das Streben des Künstlers – ob es nun die Abgeschiedenheit in einem utopischen Ideal oder die aktive Auseinandersetzung mit weltlichen Belangen ist – geht von seiner Wahrnehmung der weltlichen Welt aus und unterscheidet sich nur in der Richtung dieser Wahrnehmung. Während der Pandemie waren die Werke der einheimischen Kunstabsolventen oft von einer melancholischen Selbstbetrachtung geprägt. Die diesjährigen Absolventen scheinen jedoch ihren Schwerpunkt auf ein ausgeprägteres Engagement für die Gemeinschaft verlagert zu haben.
Contemporary by Angela Li freut sich, eine von Eric Leung Siu Kee kuratierte Gruppenausstellung mit dem Titel „inoutside“ anzukündigen, die vom 15. August bis zum 7. September 2024 läuft. Diese Ausstellung zeigt die Werke von acht aufstrebenden Künstlern, die kürzlich ihren Abschluss gemacht haben und sich mit verschiedenen Dimensionen der menschlichen Existenz auseinandersetzen. Zu den teilnehmenden Künstlern gehören Chau Tsz Ching Kathy, Cheung Ching Ling Oychir, Chow Hoi Yung Jennifer, Chung Chun Kau, Ho Wing Wa Ernest, Lo Wai Ching Rachel, To Yan King Jenny und Yeung Nga Fei Alice. Durch ihren unverwechselbaren künstlerischen Stil bieten diese Künstler Reflexionen über verschiedene Themen aus einzigartigen Perspektiven.
Cheung Ching Ling Oychir von der Hong Kong Art School persifliert mit farbenfrohen Keramiken die gesellschaftlichen Dilemmata, mit denen sich Hochschulabsolventen konfrontiert sehen. Ho Wing Wa Ernest von der Chinese University of Hong Kong zeigt in seinem Ölgemälde „Meat Shop“ die komplexen Verstrickungen zwischen den Mächtigen und den Unterworfenen und reflektiert damit den aktuellen Zustand der menschlichen Existenz. Chau Tsz Ching Kathy von der School of Visual Arts der Hong Kong Baptist University erforscht in ihrer Gemäldeserie „Horse Headed Human Body“ die sozialen Beziehungen und die Interaktion zwischen halb menschlichen und halb tierischen Figuren. Chung Chun Kau, ebenfalls von der Hong Kong Baptist University, stellt konventionelle Vorstellungen in Frage, indem sie liebenswerte, mit Gangster-Tattoos verzierte Keramikkatzen porträtiert.
Die Ausstellung umfasst auch Werke, die szenische Darstellungen verwenden, um transzendente Ideen auszudrücken. Lo Wai Ching Rachel von der Chinesischen Universität Hongkong malt menschliche Spuren in der Abwesenheit von Menschen und schafft so einen „Fluchtpunkt“ in der angespannten Wohnumgebung. To Yan King Jenny von der Hong Kong Baptist University drückt in ihrem großen Gemälde „Haven“ eine paradoxe Haltung gegenüber dem Himmel aus – sie liebt und fürchtet ihn zugleich – durch die Perspektive, den Himmel von einem Gebäude aus zu betrachten. Yeung Nga Fei Alice von der Hong Kong Baptist University präsentiert „Daily Romance“, eine Serie von mineralischen Pigmentgemälden, die alltägliche Gegenstände in verschiedenen Umgebungen zeigen und ein Gefühl von persönlicher, alltäglicher Romantik hervorrufen. Chow Hoi Yung Jennifer von der Hong Kong Art School schließlich stellt „Wonderland“ aus, ein Gemälde, das ihre beiden Katzen zeigt, die in einem idyllischen, reinen Land leben und die Sehnsucht nach Ruhe in unserer Gesellschaft widerspiegeln.
Diese Ausstellung verspricht eine fesselnde Erkundung zeitgenössischer menschlicher Erfahrungen durch die Augen junger, innovativer Künstler zu werden.