Im Rahmen des internationalen Kunstfestivals EUROPALIA, das seine aktuelle Ausgabe der spanischen Kreativität widmet, präsentiert das Centre d’Innovation et de Design (CID) au Grand-Hornu in Belgien die Ausstellung Patricia Urquiola: Meta-Morphosa. Die Schau versteht sich weniger als klassische Retrospektive, sondern vielmehr als „Ausstellungs-Manifest“. Sie analysiert die Wandelbarkeit des zeitgenössischen Designs und zeichnet einen komplexen Weg nach: vom Rohmaterial zum industriellen Prozess und von der handwerklichen Tradition zur technologischen Regeneration.
Eine Reflexion über die Mutation der Materie
Die kuratorische Struktur fordert die Beziehung des Betrachters zum Wandel heraus und wirft kritische Fragen zur Evolution der Materie sowie zu den fluktuierenden Parametern der Schönheit auf. Urquiolas Praxis zeichnet sich durch das Zusammenführen oft gegensätzlicher Strömungen aus – disparate Farben, Formen und Klänge –, die zu kohärenten Werken synthetisiert werden. In Meta-Morphosa resultiert dieser Ansatz in einer neuen Ästhetik, die als formale und kulturelle Mutation beschrieben wird. Die Auswahl der Exponate stellt funktionale Objekte nicht-utilitaristischen künstlerischen Arbeiten gegenüber und präsentiert diese im Dialog mit Forschungsprojekten ihres Studios, die die Untersuchung innovativer Materialien in den Vordergrund rücken.
Werdegang und institutionelle Anerkennung
Als Architektin und Designerin von internationalem Rang fungiert Urquiola seit Jahren als Art Director von Cassina. Ihr akademischer Werdegang, der an der Polytechnischen Universität Madrid begann und am Polytechnikum Mailand unter der Ägide von Achille Castiglioni abgeschlossen wurde, bildete das Fundament für ihr eigenes Studio. Dieses operiert heute an der Schnittstelle von Industriedesign, Architektur und strategischer Beratung.
Ihr Einfluss auf die Disziplin wurde durch bedeutende institutionelle Auszeichnungen gewürdigt. Kürzlich verlieh ihr das spanische Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten den Nationalen Designpreis in der Kategorie Lebenswerk (Trayectoria), die höchste Ehrung des Landes in diesem Bereich. Zudem unterstreichen ihre Aufnahme in die Königliche Akademie der Schönen Künste von San Fernando sowie die Verleihung der Goldmedaille für Verdienste in den Schönen Künsten die Relevanz ihres Schaffens. Ihre Werke sind Teil der ständigen Sammlungen führender Institutionen wie dem MoMA in New York, dem Musée des Arts Décoratifs in Paris, dem Victoria & Albert Museum in London und dem Vitra Design Museum in Basel.
Ausstellungsinformationen
Ort: Centre d’Innovation et de Design (CID) au Grand-Hornu, Belgien.
Laufzeit: Vom 14. Dezember 2025 bis zum 26. April 2026.


