Berlinische Galerie: Simon(e) Jaikiriuma Paetau im IBB-Videoraum

im IBB-Videoraum werden im monatlichen Wechsel Künstler*innen präsentiert, die durch einen innovativen Umgang mit den Medien Film und Video aufgefallen sind. Das Programm umfasst nicht nur etablierte Vertreter*innen der zeitgenössischen Videokunst, sondern auch junge Künstler*innen, deren Werke bisher kaum in Museen zu sehen waren. Die Reihe wird im August mit Simon(e) Jaikiriuma Paetau (2.8.–16.10.23) fortgesetzt.

Es werden drei Werke der Künstler*in Simon(e) Jaikiriuma Paetau gezeigt, die seit 2021 in multipler Autor*innenschaft entstanden sind:

„Mojana“ (2021, 18 Min., Regie zusammen mit Nadia Granados) ist eine assoziative Neuinterpretation eines kolumbianischen Mythos: Im Zentrum des Films steht die verführerische, männerfressende Mojana – ein Meerjungfrauen-Monster, das sowohl begehrt als auch bestraft wird. Der Film prangert die Gewalt gegen dieses weibliche Fabelwesen an und erhebt es zum Symbol transfemininer Widerstandskraft.

In „Aribada“ (2022, 30 Min., Regie zusammen mit Natalia Escobar) verschmelzen Dokumentarfilm und Fiktion. Das titelgebende mythische Wesen trifft auf Las Traviesas, eine Gruppe indigener Transfrauen der Embera in Kolumbien. Bei ihnen existieren das Magische, das Spirituelle, das Traumhafte und das Performative auf gleichberechtigte Weise.

Die beiden narrativen Arbeiten werden durch das performative Video „Mourning Stage“ (2022, 16 Min., Regie zusammen mit Carlos Motta) ergänzt, dessen Protagonist*in Paetau ist. Ausgehend von Zeichnungen, die verschiedene Darstellungen von feminisierten Dämonen und des Teufels in der Hölle zeigen, nutzt Paetau seinen*ihren Körper und seine*ihre Mimik für eine rituelle Performance von hoher Intensität.

Der*Die Künstler*in

Simon(e) Jaikiriuma Paetau (*1986) ist ein*e deutsch-kolumbianische*r Künstler*in mit einer Praxis zwischen Film, Performance und Medienkunst. Ein Schwerpunkt seiner*ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dekolonialen Themen und queeren Kulturen. Paetau studierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln und an der Filmhochschule EICTV in Kuba. In der Berlinischen Galerie sind drei Werke zu sehen, die seit 2021 in multipler Autor*innenschaft entstanden sind. Paetau entwirft in ihnen Utopien des Widerstands gegen heteronormative und (post-)koloniale Strukturen.

Berlinische Galerie

Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin, Germany

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Nachrichten über Kunst, Ausstellungen, Museen und Künstler aus aller Welt. Ein internationaler Blick auf die Kunstwelt. Verantwortlich für den Bereich Kunst: Lisbeth Thalberg
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