Nach über dreißig Jahren in Kreuzberg zieht die neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) an den Alexanderplatz. Am 13. September eröffnet der Kunstverein seine neuen Räume in der Karl-Liebknecht-Straße mit der Ausstellung House of Kal. Eine Pressekonferenz zur Wiedereröffnung findet am 13. September um 13 Uhr statt.
Ein Jahr lang war die nGbK ohne eigenen Ausstellungsraum, nun eröffnet sie ihren neuen Standort, die nGbK am Alex. In einer ehemaligen McDonald‘s-Filiale entstanden hier eigens für die nGbK vielfältig nutzbare Räume. Das vom Architekturbüro Hütten & Paläste entwickelte rekonfigurierbare Raumkonzept setzt auf Transparenz, Variabilität und Nachhaltigkeit. Die Architektur öffnet sich in den Stadtraum und macht so kollektive Aushandlungsprozesse sichtbar. Verschiebbare Wände bieten Freiraum für verschiedene Raumkonfigurationen, die Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Arbeitsräume miteinander verschränken und neue kuratorische Arbeitsweisen ermöglichen.
Die Räume in einer landeseigenen Immobilie werden von der Kulturraum gGmbH als Mieterin der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) im Rahmen eines Zwischennutzungskonzepts für zunächst zehn Jahre an die nGbK untervermietet. Den Umbau der Räume in dem ehemaligen Markthallengebäude aus den 1970er Jahren verantwortete die nGbK selbst. In Hinblick auf eine künftige Nachnutzung wurden Eingriffe in den Bestand dabei geringgehalten und räumliche Setzungen auf das Wesentliche reduziert – eine Entscheidung, die auf die Zwischennutzung des Gebäudes verweist und den Ressourcenverbrauch geringhält. Für alle Neueinbauten wurden ökologische Materialien wie Strohplatten und Ton verwendet. Auch die von Folke Köbberling gestaltete Fassadenarbeit living elements nutzt recycelte Materialien. Die an der Außenseite des Gebäudes angebrachten Kästen aus Holz und wiederverwerteter Wolle formen die Buchstaben nGbK und bieten Vögeln einen Nistplatz.
Ihre bisherigen Räume in der Oranienstraße musste die nGbK aufgeben, nachdem das Gebäude an einen Luxemburger Immobilienfonds verkauft wurde, der nicht bereit war, über eine Verlängerung des Mietvertrags zu verhandeln. Ein Jahr ohne eigenen Ausstellungsraum überbrückte die nGbK mit erfolgreichen Kooperationen mit der Berlinischen Galerie und dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, wo sie die Ausstellungen Klassenfragen und Өмә zeigen konnte.
Bereits am 1. August bezog die nGbK ihre Geschäftsräume in der Karl-Liebknecht-Straße, die Ausstellungsräume werden am 13. September mit der Ausstellung House of Kal eröffnet. Gleichzeitig ist in der station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf ab dem 14. September die Ausstellung Dunkelkammer Bildungsmoderne mit Architekturfotografien des Künstler_innenduos Sabine Bitter & Helmut Weber zu sehen.
Am 15. September stellt das Architekturbüro Hütten & Paläste die neuen Räume im Rahmen des ARCH+ feature 120: nGbK vor. Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion sprechen die Architekt_innen mit Folke Köbberling und Annette Maechtel am Beispiel des Umbaus über die Rolle von Kulturinstitutionen in gesellschaftlichen Transformationsprozessen hin zu Nachhaltigkeit.
Eröffnung der nGbK am Alex: 13. September 2023, 17 Uhr