Andy Garcia

Andy Garcia at the 35th Annual AFI Life Achievement Award celebration honoring Al Pacino. Kodak Theatre, Hollywood, CA. 06-07-07
Molly Se-kyung

Andy Garcia ist ein hochgelobter und vielseitiger kubanisch-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Musiker. Geboren als Andrés Arturo García Menéndez am 12. April 1956 in Havanna, Kuba, hat er mit seinen ikonischen Charakteren und seiner Hingabe an sein Handwerk einen bedeutenden Einfluss auf die Filmindustrie ausgeübt. Trotz seines Erfolges bleibt Garcia ein privater und zurückhaltender Mensch, der sich auf seine schauspielerischen Wurzeln und persönlichen Projekte konzentriert. Werfen wir einen genaueren Blick auf seinen Lebensweg, von seinen Anfängen bis zu seinem Aufstieg zum Star und seinen bemerkenswerten Beiträgen zur Welt des Kinos.

Andy Garcia
Andy Garcia. Depositphotos

Die Eltern von Andy Garcia, Amelie Menéndez und René García Núñez, waren beide gebürtige Kubaner. Seine Mutter war Englischlehrerin, während sein Vater als Anwalt und Avocado-Bauer arbeitete. Garcias Familie war relativ wohlhabend, bis Fidel Castro in Kuba an die Macht kam. Im Jahr 1961, als Garcia gerade zwei Jahre alt war, floh seine Familie nach Miami Beach, um den politischen Unruhen zu entkommen. Anfangs hatten sie es schwer und nahmen niedere Arbeiten an, doch schließlich bauten sie ein erfolgreiches Parfümunternehmen im Wert von über einer Million Dollar auf.

Als Heranwachsender besuchte Garcia die Nautilus Junior High School und später die Miami Beach Senior High School. Er war nicht nur ein beliebter Schüler, sondern auch ein talentierter Basketballspieler. Seine Träume, ein professioneller Baseballspieler zu werden, zerschlugen sich, als er in seinem letzten Schuljahr an Mononukleose und Hepatitis erkrankte. Da er nicht in der Lage war, Sport zu treiben, konzentrierte sich Garcia auf die Schauspielerei – eine Entscheidung, die sein ganzes Leben prägen sollte.

Nach der High School studierte Garcia Schauspiel unter der Leitung von Jay W. Jensen, einem renommierten Schauspiellehrer in Südflorida. Zu Jensens Schülern zählten auch andere namhafte Persönlichkeiten der Unterhaltungsindustrie wie Brett Ratner, Roy Firestone, Mickey Rourke und Luther Campbell. Inspiriert von seinen positiven Erfahrungen mit der Schauspielerei, setzte Garcia sein Schauspielstudium an der Florida International University fort.

In seinem Streben nach einer Karriere als Schauspieler ging Garcia nach Hollywood. Mit einer Rolle als Bandenmitglied in der ersten Folge der beliebten Fernsehserie „Hill Street Blues“ im Jahr 1981 gelang ihm der erste große Durchbruch. Diese Rolle erregte die Aufmerksamkeit des Regisseurs Brian De Palma, der 1987 ein Casting für sein Kriminaldrama „The Untouchables“ durchführte. Ursprünglich war Garcia für die Rolle des Frank Nitti, des sadistischen Handlangers von Al Capone, vorgesehen, doch dann bewarb er sich für die Rolle des George Stone, eines italienischen Cops, der sich Eliot Ness‘ Team von Gesetzeshütern anschließt. Diese Rolle bedeutete den Durchbruch für Garcia, der damit sein Talent und seine Vielseitigkeit als Schauspieler unter Beweis stellte.

Garcias Karriere blühte weiter auf, als er verschiedene Rollen in von der Kritik hochgelobten Filmen übernahm. In Ridley Scotts „Black Rain“ (1989) verkörperte er den Partner des Polizeidetektivs Michael Douglas. Außerdem spielte er an der Seite von Richard Gere in Mike Figgis‘ „Internal Affairs“ (1990), wo er sich mit einem korrupten Polizeikollegen anlegte.

Es war jedoch Francis Ford Coppolas „Der Pate – Teil III“ (1990), der Garcia zu internationalem Ruhm katapultierte. In einer der begehrtesten Rollen der damaligen Zeit spielte Garcia Vincent Mancini, den hitzköpfigen Sohn von Sonny Corleone und Mafia-Schützling von Michael Corleone. Seine Darstellung brachte ihm eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller ein und festigte seinen Platz in der Filmgeschichte.

Andy Garcia
Andy Garcia. Depositphotos

Garcias Karriere blühte weiter auf, da er eine breite Palette von Rollen in verschiedenen Genres übernahm. In dem romantischen Drama „When a Man Loves a Woman“ (1994) spielte er die Nebenrolle des ausgleichenden Ehemanns einer Alkoholikerin, die von Meg Ryan dargestellt wurde. Seine Vielseitigkeit stellte er erneut in dem Kriminalfilm „Things to Do in Denver When You’re Dead“ (1995) unter Beweis, wo er an der Seite von Christopher Lloyd, Steve Buscemi und Christopher Walken einen tragischen Verbrecher darstellte.

Garcias Talent und Charme reichten über die traditionellen Hauptrollen hinaus. In Sidney Lumets „Night Falls on Manhattan“ (1996) spielte er einen angesagten Anwalt, und in „Hoodlum“ (1997) übernahm er die Rolle des legendären Mafioso Lucky Luciano. Seine Fähigkeit, actionreiche Rollen zu übernehmen, bewies er auch in dem spannenden Film „Desperate Measures“ (1998), in dem er einen Polizisten darstellte, der versucht, seinen schwerkranken Sohn zu retten.

Mit Beginn des neuen Jahrtausends erreichte Garcias Karriere neue Höhen. Er spielte neben einem Ensemble in Steven Soderberghs Raubfilm „Ocean’s Eleven“ (2001) die Rolle des Terry Benedict, eines kalten Kasinobesitzers. Diese Rolle zeigte seine Fähigkeit, Intensität mit Charisma zu verbinden, und festigte seinen Status als Hauptdarsteller in Hollywood.

Garcias Leidenschaft für sein kubanisches Erbe beeinflusste seine Arbeit, wie seine Darstellung des berühmten kubanischen Trompeters Arturo Sandoval in dem HBO-Film „For Love or Country“ zeigt: Die Arturo Sandoval Story“ (2000). Diese Darstellung brachte ihm Nominierungen für den Primetime Emmy und den Golden Globe Award ein und unterstreicht seine Hingabe an das Geschichtenerzählen und seine Fähigkeit, komplexe Charaktere zum Leben zu erwecken.

Im Laufe seiner Karriere hat Garcia an einer Vielzahl von Projekten mitgearbeitet, die von unabhängigen Filmen bis hin zu großen Studioproduktionen reichen. Er hat mit angesehenen Regisseuren und Schauspielern zusammengearbeitet und beim Publikum weltweit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Einige seiner bemerkenswerten Werke sind „The Lost City“ (2005), bei dem er Regie führte und die Hauptrolle neben Dustin Hoffman und Bill Murray spielte, sowie seine Auftritte in der „Ocean’s“-Trilogie, darunter „Ocean’s Twelve“ (2004) und „Ocean’s Thirteen“ (2007).

Trotz seines Erfolgs ist Andy Garcia ein privater und familienorientierter Mensch geblieben. Er ist seit 1982 mit seiner Frau Maria Victoria verheiratet, mit der er drei Töchter hat. Garcias Engagement für sein Handwerk und seine Hingabe an sein Erbe haben seine Karriere geprägt und es ihm ermöglicht, einen bleibenden Eindruck in der Welt des Kinos zu hinterlassen.

Andy Garcias Talent, seine Vielseitigkeit und sein Engagement für sein Handwerk haben seinen Platz als einer der meist verehrten Schauspieler Hollywoods gefestigt. Seine Fähigkeit, eine breite Palette von Charakteren in verschiedenen Genres darzustellen, hat ihm die Anerkennung der Kritiker und eine treue Fangemeinde eingebracht. Da er weiterhin neue Projekte in Angriff nimmt, erwartet das Publikum mit Spannung das nächste Kapitel seiner glanzvollen Karriere.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Andy Garcias Weg von seinen Anfängen in Kuba bis zu seinem Aufstieg in Hollywood ein Beweis für sein Talent, seine Hingabe und seine Vielseitigkeit ist. Mit einer Vielzahl von Rollen und seiner Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten hat er der Welt des Kinos einen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt. Als Schauspieler, Regisseur und Musiker fesselt Andy Garcia das Publikum immer wieder mit seinen Darbietungen und sichert so sein Vermächtnis als eine der kultigsten Figuren der Branche.

https://www.youtube.com/watch?v=lLrq-B_-rKw
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Molly Se-kyung ist Romanautorin sowie Film- und Fernsehkritikerin. Sie ist auch für die Rubrik "Stil" zuständig.
Kontakt: molly (@) martincid (.) com
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